Während alle Welt nach Brasilien schaut zur Fußball-WM, richten sich die Blicke beim Pétanque nach Norden, nach Luela in Schweden. An diesem Wochenende war die Europameisterschaft 55+ in Luela in Schweden. Die Lage des Austragungsortes – nur wenige Kilometer unterhalb des nördlichen Polarkreises – hat der Veranstalter beim Spielplan berücksichtigt, so dass sogar unter der Mitternachtssonne gespielt wurde.

Für mich ein ganz denkwürdiger Tag. Bis Sonntag war ich noch amtierender Vize-Europameister. Der Titel bleibt zwar, nur das „amtierend” hat sich geändert.

Unser deutsches Team, der Meister 55+ vom letzten Jahr, Hellmuth Platz, Albin Raux und Karl-Heinz Wied, ergänzt durch Peter Weise, hat die Bronzemedaille geholt. Herzlichen Glückwunsch! Das Foto stammt von Uwe Kersten, der auch in diesem Jahr seinen Skandinavien-Urlaub unterbrach, um das deutsche Team zu betreuen und zu coachen.

Der Titelverteidiger und Europameister 2012 Spanien war mit nur einer Veränderung im Team angetreten, wurde aber im Viertelfinale von Dänemark mit 13:7 ausgeschaltet.

Nach 5 Runden Schweizer System hat sich das Deutsche Team mit 4:1 Siegen auf Platz 3 gespielt und war somit neben Holland, Spanien und Schweden direkt für das Achtelfinale qualifiziert. Die nächsten 8 mussten in die Barrage – die vier Sieger spielten in der EM weiter, die Verlierer im Nationencup.

Deutschlands Gegner im Viertelfinale am Sonntagmorgen war Finnland. Vor zwei Jahren war Finnland unser Gegner im Halbfinale. Nach gutem Start und 7:0 in 3 Aufnahmen ein Einbruch: 7:9! Spielerwechsel war angesagt, dann ein zähes Spiel mit Kampf um jeden Punkt. Endlich nach 2 Stunden das erlösende 13:12. Nach einer (zu) kurzen Pause von 15 Minuten begann das Halbfinale gegen Dänemark. Den Deutschen gelang wenig, nach 3 Aufnahmen stand es 0:8 gegen ausgezeichnet spielende Dänen. Wieder ein Spielerwechsel, 2:8, 2:10, 3:10 – mit 13:3 zog Dänemark ins Finale ein.

Gegner dort war Monaco, das mit 13:4 klar Europameister wurde. Gratulation an Monaco, das vorher in beeindruckender Weise die bis dahin ungeschlagenen Holländer ebenfalls mit 13:4 besiegte.

Im Team von Monaco spielt mit René Pintus übrigens ein Tireur, der über 88 Jahre alt ist – er war der älteste Teilnehmer dieser EM. Wir haben vor zwei Jahren in der Poulerunde gegen ihn gespielt und er hat uns beinahe aus dem Turnier geschossen.

Im Nationen Cup standen zwei Gegner Deutschlands aus der Vorrunde im Finale. England gewann sehr souverän mit 13:0 gegen Norwegen.

Als internationaler Schiedsrichter war – wie beim letzten Mal und wie schon so oft bei der CEP – unser Patrick Le Bars mit dabei.