Geburtstagsturnier für den neuen König

Am Freitag, 28. Juli 2017, feierte der neue Thailändische König Maha Vajiralongkorn sekinen 65. Geburtstag. Maha Vajiralongkorn Bodindradebayavarangkun oder Rama X. ist seit dem 1. Dezember 2016 König von Thailand.

Er ist das zweite Kind des verstorbenen Königs Bhumibol Adulyadej und von Königin Sirikit Kitiyakara. Die zeitungen waren voll mit Fotos und Berichten. Am Geburtstag des Königs ist natürlich Feiertag in Thailand. Und was machen Boulespieler an einem Feiertag? Sie organisieren ein Turnier. Deshalb musste gestern mein Freitagsturnier in Saphan Hin ausfallen, das „Königs-Turnier” hatte Vorrang. Für alle Fotos des Tages hier klicken.


28 Teams schrieben sich ein und alles was sich in Phuket zu den Besten zählt, war mit dabei. Sogar Condo, der Mehrfachweltmeister, hatte vor seinem Einsatz bei den Sea Games in Malaysia am Freitag, Zeit und Lust bei seinem alten Club ein Turnier zu spielen.


Wer mit den Thais ein Turnier spiel, muss viel Zeit mitbringen. Ich war der einzige Farang, war pünktlich um 14:45 da und (schon) eine Stunde später konnte ich mit dem ersten Spiel beginnen.
Die Spieler wurden frei in die 8 Poules gelost, d.h. es gab ein paar 3er-Poules. Man spielte dann im Poule mit dem zugelosten Partner, die beiden Sieger blieben in der Division 1, wie es hier heißt, die Verlieren kamen in D 2 (B-Turnier). Ich hatte richtiges Losglück und spielte mit Art, einem der großen Tireure hier. Mit zwei Siege waren wir Erster im Poule 7, obwohl die Gegner nicht ohne waren. Übrigens, was ich grün markiert habe, heißt Klaus.


Bis zur nächsten Runde hatte ich viel Zeit, die ich nutzte, ein paar Fotos vom Turnier zu machen. Das Turnier fand übrigens nicht auf dem überdachten Stammplatz statt, da dieser gerade aufwändig saniert wird und der neue Unterbau ist bereits fertig. Auf einem Plakat konnte ich entziffern, dass der Umbau am 30. August fertig sein soll, dass das Budget 1.300.000 Baht (33.000 Euro) beträgt, die Baukosten bei 1.235.000 Baht (31.000 Euro) angesetzt sind und die Lohnkosten bei 1.065.000 (27.000 Euro) liegen.

Aber Platz und Plätze hat der Phuket Petanque Club ja genügend. Dass auf dem heutigen Platz aber weniger gespielt wird, war gut zu sehen. Der Platz ist eine Mischung aus Rasen, betonharter Erde, Sandlöchern, großen und kleinen Steinen – wer da ohne Donnée spielt ist als Leger hoffnbungslos verloren oder wer nicht auf Eisen schießt, macht als Tireur keinen Stich.
In der zweiten Runde wurden wieder Poules gespielt. Diesmal war mein Partner Khun Muay, einer der Chefs vom Club und mit der beste Leger den ich kenne. Aber wenn er mit einem Farang spielen muss, ist er natürlich der Tireur. Beim Stand von 9:8 machte er zwei Löcher und da in Phuket immer nur bis 11 gespielt wird und der gegnerische Tireur statt Löchern Carreaux schoss, stand es 9:11. Aus, da wird also mindesten die Barrage fällig.


Nach zwei Siegen und auch ein paar schönen eigenen Treffern war ich unter den letzten 16.
Jetzt war es auch mal an der Zeit, etwas zu Essen. Für die Thailänder ist das ja immer sehr wichtig und fast jeder sprach mich an: „mee ghin khao”, fragte, ob ich schon gegessen habe. Ich entschloss mich für frischen Fisch vom Grill mit einer mir unbekannten scharfen Sauce – und es hat super geschmeckt.


In der Auslosung zum Viertelfinale hatte ich wieder großes Glück, ich durfte mit Condo spielen. Gegner war Art, mein Tireur aus der ersten Runde. Aber zumindest im ersten Spiel war der Weltmeister weit von seiner Schussstärke entfern, kein Carreau aber ein gutes dutzend Löcher. Trotz guter Legeleistung verloren wir knapp. Aber er nahm das locker und bestätigte mir nur, dass ich gut gespielt habe. Das zweite Spiel gegen den anderen Verlierer aus unserem Poule war ein schneller 11:1 Sieg. In der Barrage wollte Condo vor großer Kulisse sein Können zeigen. Auf dem Foto oben zwei Nachwuchsspielerinnen, die den Weltmeister hier noch bewundern aber in ein paar Jahren sicher auch zu den Spitzenschießerinnen gehören werden. Das sehr offensive Spiel hat auch ganz gut geklappt, wenn ich beim Nachschießen, was quasi in jeder Aufnahme nötig war, ebenfalls meine Treffer machte. Es war ein tolles Spiel und der Gegnertireur hat gegen Condo alles gezeigt was er konnte. Und bei ihm hat alles geklappt, Condo hatte leider einige unglückliche Schüsse mit dabei mit Kontern oder Sauziehen. In einer Aufnahme legte der Gegner die letzte Kugel super, Condo macht zwei Löcher. Ich hatte zwar fast einen Meter Platz um sicher reinzulegen, aber er drängte auf einen Schuss für zwei. Ich traf mit sauberem Carreau – drei Punkte und Applaus vom Publikum. Und trotzdem verloren wir am Ende 10:11 und so war um 21:30 Uhr das Turnier für uns beide zu Ende. Er er hat mir nochmals gesagt, dass es nicht an mir lag, dass wir ausgeschieden sind. Das war ein schönes Kompliment.
Da unsere Beiden Autos nebeneinander geparkt waren, machten wir uns gleichzeitig auf den Heimweg. Er hatte den wesentlich längeren bis zum Flughafen im Norden, ich nur 20 Minute nach Süden.

Alle Fotos gibt es hier.

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