HAPPY NEW YEAR

Jetzt ist es also da, das neue Jahr 2018 – bei uns 6 Stunden früher und um Mitternacht immer noch mit 29 Grad Wärme. Aber das ist alles nicht so wichtig, weil jeder Ort, jede Zeit, jeder Mensch – Positives und Negatives hat. Ich berichte viel von meiner neuen Heimat und manchmal weiß ich nicht, wie das drüben in Europa ankommt. Vielleicht denken manche, der ist jetzt völlig thai-asiatisiert.

Das bestimmt nicht – ich versuche einfach nur meine neue Welt transparent zu Euch rüber zu bringen – weil ich hier jeden Tag so viel Neues und Unbekanntes entdecken kann. In Ettenheim hätte ich gewusst, wie alles weiter geht. Hier nicht. Und wer mich näher kennt, der versteht vielleicht den Satz, der Achim mal beim Kegeln sagte: der Klaus ist ein Spieler. Ob mit der Boulekugel, der Kegelkugel oder mit den Karten – ich versuche aus mir das Beste herauszuholen. So habe ich auch meinen beruf gelebt. Damals war das Motto: jede Arbeit die raus geht, muss so gut sein, dass der Kunde die nächste bringt. Ein einfaches Rezept, aber es hat Erfolg gehabt – fast 40 Jahre.


Ich habe schon lange aufgehört, mir für das neue Jahr gute Vorsätze zu machen. Der Geist ist zwar willig, aber (spätestens Mitte Januar) ist das Fleisch schwach. Ich habe schon etwas vom Buddhismus angenommen, was früher unbewusst in mir steckte: Lebe den Augenblick, lebe im Heute und nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft.


Genug philosophiert für heute, zurück zum Jahreswechsel. Jaev war schon um 14 Uhr aufgebrochen. Sie ist leicht zu erkennen, denn sie ist die kleinste und die schlankste. Ich setzte mich um 16 Uhr aufs Rad, kaufte noch im 7 Eleven eine Regenhaut (es hatte schon geregnet und es sah wieder nach Regen aus).

Mit dem Fahrrad konnte ich mitten in den Ort des Geschehens radeln, hatte überhaupt keine Parkplatzprobleme wie dieser Fahrer hier, der seinen Wagen nicht rechtzeitig weggestellt hat Oder er dachte thailändisch: Verbote sind für die anderen.

Als ich ankam, machten sich die Teilnehmer daran, beim Clock Tower Aufstellung zu nehmen.
Phuket hat in diesem Jahr wieder ein schönes Event vorberietet mit dem Motto: der Countdown läuft. Er hat er ganz offiziell gestern begonnen mit einem großen Straßenfest, mit Umzug, Musik, Tanz und Show und vielen, vielen Menschen – und Jaev hat wieder aktiv mitgemacht. Alle Fotos hier.

Die Innenstadt war komplett für Autos gesperrt und es wäre ein Traum, wenn das immer so wäre. Kleiner Seitenhieb nach Ettenheim, auch dort wäre das ein Traum!

Auf der Hauptbühne vor dem Wahrzeichen von Phuket Town, dem Clock Tower, war schon vor dem Beginn des Umzuges einiges los. Zwei Ansager redeten ununterbrochen (ist hier so üblich) in Thai und für die Farangs in englisch.

Das ganze wurde in der ganzen Fußgängerzone auf große LED-Bildschirmwände übertragen, vor allem war ganz Old Phuket Town bestens beschallt.


Dann kam der große Fest-Umzug. Vorneweg die Blasmusik. Kaum ein Unterschied zu Deutschland: auch hier sind es Fauen, die die Flöten und Klarinetten spielen. ein kräftiger mann haut die große Trommel, die Blechbläser sind am lautesten.

Aber es gibt zwei gravierende Unterschiede: der Dirigent hat nicht ein dünnes Taktstöckchen in der Hand sondern einen Tambour-Stab und die Bässe werden hier waagrecht auf den Schultern getragen. Macht übrigens mehr her!


Nach der Musik dann obligatorisch die VIP. Diesmal nur Männer, die Bürgermeisterin war wohl verreist. Dann die VIP-Frauen in ihrer Phuket-Tracht und mittendrin Jaev.

Dann kamen die Wagen der großen Show-Anbieter von Phuket: Fanta Sea und Siam Niramit. Für die war das eine wunderbare Möglichkeit, für ihre Shows zu werben. Aber es war trotzdem sehenswert: phantasievolle Kostüme, showmäßiges Gehen und Tanzen auf der Straße, prunkvolle Wagen.

Trotzdem war ich etwas enttäuscht, denn im letzten Jahr wirkten da noch viele Schulen kunterbunt mit. Jaev erklärte mir das damit, dass Ferien sind. War aber letztes Jahr auch so.

Abschluss war dann eine einstündige Show auf der Hauptbühne. Wenn ich da an das Kukuk-Festival in Ettenheim denke – soll ein kleiner Seitenhieb sein, weil die Idee gut war, die Umsetzung aber nicht.
Zunächst war da das Team von Phuket Fanta Sea mit einem Auftritt „We-wish-you-a-Merry-Chrismas”. Zwar eine Woche zu spät, aber trotzdem sehenswert.

Es folgten Tänze aus verschiedenen Regionen Thailands, wie z. B. der Fächertanz. Und alles wurde auf die Bildschirmwände übertragen mit vielen Effekten. Die Regie hat nicht geschlafen.

Aber absolutes Highlight für mich war ein Tanzspektakel, das ich eher in Hawaii oder Tahiti beheimatet hätte. So viel Rhythmus, so viel Schwung, so viel Bewegung (und so viel Begeisterung und Applaus beim Publikum) habe ich noch bei keinem anderen thailändischen folkloristischen Tanz gesehen. Leider konnte mir wieder mal keiner sagen, woher der Tanz kam.


Als dann der DJ die Bühne betrat und das ganze Areal doppelt so laut beschallte, holte ich mein Fahrrad und machte mich auf den Heimweg.

Es war dunkel geworden und die Illumination der Häuser war ein zusätzlicher, beeindruckender Farbtupfer am heutigen Tag – alle Fotos hier.

Für die nächsten 52 Wochen oder 365 Tage Glück oder 8760 Stunden wünsche ich allen Freude, Frieden, Gesundheit und Freude am Leben. Dann wird es ein HAPPY NEW YEAR!

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