To Bee Number One 2013

Unter diesem Titel veranstaltete Phuket sein großes Sommerturnier, zu dem die Clubs der ganzen Insel kamen, aber auch denen von Pang Nga und Krabi war die Anreise nicht zu weit.

TUR_01Insgesamt 63 Teams gingen an den Start. Aber noch mehr überrascht war ich über das parallel laufende Jugendturnier, in dem sich 32 Teams einschrieben.

TUR_05LegerAm Freitagabend war ich auf dem Platz und wurde von einem Spieler gefragt, ob ich mit ihm spielen würde. Also sagte ich zu und erkundigte mich, wann es denn losgehe. Um 9 Uhr sagten die einen, um 10 Uhr die anderen.

TUR_04Tireur Als pünktlicher Deutscher stand ich natürlich um 9 Uhr auf dem Platz, wo sich zu diesem Zeitpunkt aber nur Jugendliche tummelten.

TUR_03_PlatzAber immerhin, die Einschreibung war schon offen. Da ich aber nicht den Namen meines Mitspielers kannte, musste ich wohl oder übel warten, bis er kurz vor 10 Uhr kam.

TUR_02EinschreibungAlso wieder an die Einschreibung. Da kein Thailänder den Namen Klaus aussprechen kann – oder wenn sie ihn aussprechen, fühle ich mich nie angesprochen – besann ich mich auf meinen zweiten Vornamen Andreas. Die Kurzform Andy ist ideal für Thais! Bis Ende der 70er Jahre wurde ich sowieso nur mit diesem Namen angesprochen. Aber das ist eine andere Geschichte. Übrigens, die Einschreibung war 500 Bath pro Doublette, also rund 12 Euro. Ich dachte mir, für thailändische Verhältnisse recht happig.

TUR_08Platz2Wir spielten uns ein und ich wartete, wie es weiter geht. Da nichts passierte, spielten wir uns weiter ein.

TUR_09WhiskyIn einer Ecke fanden sich diejenigen ein, die ohne das thailändische Nationalgetränk Whisky-Soda nicht spielen können. Es war 10:30 Uhr, immer noch nichts, aber die Jugend fing an mit ihrem Turnier. Also, es tut sich was. Der überdachte Platz und die ersten 6 der 26 Felder auf Platz 2 gehörten der Jugend. Ich fragte, wo denn alle anderen spielen sollen. Am nahen Strand, rund 250 Meter entfernt waren die nächsten 25 Plätze abgespannt und numeriert.

TUR_10PräsiUm 11:30 dann endlich die Auslosung. Ich wartete auf meinen Namen, aber an der Tafel wurde nur „Lady” eingetragen. Da alle anderen Namen in Thai-Schrift waren – logisches Denken! – musste das Team Lady ich sein.

TUR_11AndyIch fragte nochmals und verbesserte die Lady in Andy. Kurz vor 12 Uhr starteten wir im Poule 12 auf Platz 25. Mit 3:11 – in Thailand werden alle Vorrunden nur bis 11 gespielt – spielten wir als gegen den anderen Poule-Verlierer – einem jungen Team aus Phuket. Diesmal starteten wir, mit Hilfe des Gegners besser. Die Schießerin war leer, ihre Kugeln im Aus. Der Leger schießt für den Punkt, allerdings seine eigene und wir hatten völlig unerwartet 6 Punkte am Boden. Seine letzte Kugel spielte er frustriert viel zu kurz. Es blieb bei 6 Punkten für uns. Als es 11:0 steht, wollte ich, wie landesüblich, zum Ende des Spieles den Thailändischen Gruß, den Wai, machen. Aber das war zu früh, wenn man gegen ein Team mit einer Frau spielt, muss man zum Sieg 12 Punkte haben. Es Endete dann mit 12:1 und in der Barrage kam der erste Gegner wieder. Diesmal endete es 11:5. Eine Runde weiter und im nächsten 4er-Poule.

TUR_12EssenAber jetzt kam erst mal die nächste Überraschung für mich. Im Startgeld war auch das Mittagessen mit drin und es gab den ganzen Tag kostenlos Wasser und Kaffee sowie Gebäck. Relativiert sich also schon wieder das Startgeld!

Nach dem Essen dann auf Platz 26 kurz und schmerzlos eine Fanny. Der Leger fast perfekt, der Trier butterweicher Schuss und fehlerlos. Dieser Boule eine Besonderheit, die beiden Plätze liegen auf zwei verschiedenen Terrains, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten: Platz 26 auf dem normalen Platz, Platz 27 am Strand im Rasen-Sand-Gemisch.

TUR_12Platz3 Wir machten uns auf den Weg zum Strand, wurden auch bereits erwartet und kaum hatten wir begonnen, war das Spiel auch schon wieder fertig. Wir auch mit 0:13. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass ein so perfekt spielendes Team vorher verloren hatte und fragte nach, ob wir vielleicht gegen den Sieger gespielt hatten. Aber es hatte alles seine Richtigkeit und unser Gegner durfte im D1-Turnier bis zum Finale weiter spielen. Wir waren jetzt in im D2-Turnier, daneben lief noch ein D3-Turnier.

TUR_13TeamAb jetzt, es war zwischenzeitlich fast 19 Uhr, ging es KO weiter. Wie waren auf Platz 46 wieder am Strand. Wie vorher eine Mischung aus Sand, Rasen und Steinoasen. Aber mir kam der Platz sehr gelegen und mit schönen Hochportées zog ich in 3 Aufnahmen dem Gegner alle Kugeln. Bei 11:3 wollte ich mich wieder beim Gegner bedanken, aber jetzt wurde bis 13 gespielt. Beim 12:3 wechselten die Gegner und der Leger entpuppte sich zum fast perfekten Tireur und der Tireur machte meinem Schießet das Leben schwer. Zum einen hatte er auf dem Platz zuvor immer kurz vor der Kugel aufgesetzt, was auf dem Gras natürlich zu keinem Erfolg führte und zum anderen sah ich an seinen glasigen Augen, dass er Alkohol hatte. Der Gegner spielte auf 7 Meter, Punkt für Punkt bis es 12:12 stand. Dann sprang die Sau auf 9 Meter, er verlegt und ich schaffte zweimal eine perfekte Kugel vor die Sau. Die erste wurde noch entsorgt, die zweite war dann unser 13:12 Sieg.

Jetzt waren wir im D2-Achtelfinale. Aber zunächst gab es wieder ein Essen – alles im Startgeld inbegriffen. Beim letzten Spiel musste ich quasi allein spielen, mein Partner hatte Mühe mit dem aufrechten Gang. Wieder kurz und schmerzlos war um 21 Uhr das Turnier für mich aus: wieder ein 0:13.

Ich war also 12 Stunden auf dem Platz: Davon 1 Stunde Einspielen, wenn es hoch kommt 3 Stunden Turnier und 8 Stunden Wartezeit. Was mir am meisten auffiel im Vergleich zu deutschen Turnieren: mit welcher Leichtigkeit hier gespielt wird. Keine Diskussionen um Legen oder Schießen, keine Diskussionen um die richtige Taktik, kein langes Bodenbeobachten und Platzabschreiten, keine Zeitverschleppung – vielleicht sind deshalb die Pausen zwischen den Spielen so lang. In den Kreis gehen, Konzentration, gute Haltung und schöner Armschwung. Mein Fazit am Abend: Es gibt schönere Tage. Aber heute Abend treffen wir uns wieder auf dem Platz!

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