Finaler Tag im Tir

Heute war die Finalrunde der thailändischen Tir-Meisterschaft und für mich ein ganz besonderer Ehrentag: Ich durfte im Finale der Frauen die Punkte werten, war quasi der Chef im Ring. Aber alles der Reihe nach. Hier die Fotogalerie der 3 Tage.
Gestern war ein stressiger Tag, bei 17 Durchgängen war ich für die Wertung zuständig, einmal half ich als Fußschiri aus und etwa 10 mal bediente ich die Anzeigetafel. Am Abend war ich geschafft, wollte aber trotzdem noch berichten von hier. Der Artikel war mit vielen (Müdigkeits)fehlern gespickt. Entschuldigung bei denen, die gestern schon gelesen haben. Heute waren wir zwei Stunden früher fertig und es ist ja erst 22:13.


Um 8:30 begann der Tag wieder mit einer Belehrung der Schiris. In Thailand werden solche Belehrungen immer sehr wortreich und ausführlich gemacht. Besonders interessant für mich, da ich ja nur jedes 10. Wort verstehe. Aber dafür verstehe ich vielleicht mehr vom Ganzen als die meisten anderen Schiris – ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen.

Aber ich weiß auch, weshalb mich der Colonel zur Teilnahme persönlich eingeladen hat.
Es begann mit je zwei Runden Achtelfinale für die Frauen und Männer, eines davon habe ich wieder bewertet. Auch in je einem Viertel- und Halbfinale hatte ich die selbe Aufgabe.

Übrigens, dieser Aufbau gibt dem Schiedsrichter für seine Entscheidungen viel Sicherheit. Die fleißigen Bilder-Aufbauer entfernen nach jedem Schuss mit einem Tuch alle Spuren der letzten Aktion. Der Sand im Kreis sieht immer aus wie neu und man kann bei jedem Schuß exakt den Aufschlagpunkt der Kugel sehen und das, was weiter passiert mit der Kugel, der Gegnerkugel oder der Zielkugel. Allerdings, bei einer DM in Dutschland und Dauerregen nutzt der beste Sandaufbau nichts!

Dass ich dann auch noch ein Finale bewerten durfte, war dann doch eine kleine Überraschung für mich.

Überraschungen gab es auch für viele der erfolgsgewohnten WM-Teinehmer, die diesmal nicht aufs Treppchen kamen, wie z.B. Sarawut SRIBOONPENG. Gestern konnte er sich nach anfänglichem Schwächeln noch mit 4 Sautreffern unter die ersten 8 retten. Heute war im Viertelfinale Schluss. Aber bei dieser Auswahl hier können viele einem der Favoriten ein Bein stellen, bzw. in der Fialrunde rausschießen.

Auch Condo und Suksan Piachan (Foto oben) waren heute nur als Zuschauer angereist.

Nachdem der Colonel Die Front abgeschritten hatte und für jeden einen kleinen Scherz parat hatte, konnte es los gehen.

Hier ein Blick aufs Terrain von einer Überführung. Die Stühle in Weiß vorne waren alle für die damen und Herren in Schwarz, die Schiris.


Das Finale der Frauen war immer ausgeglichen und spannend bis zur letzten Kugel. Mit einem Sautreffer mit der letzten Kugel und damit 5 Punkten machte die Siegerin einem Sprung auf von 36:40 auf 41:40 und damit auf Platz 1. Übrigens, die schwierigen und bis jetzt in Europa völlig unbekannten Namen lasse ich weg – vielleicht habe ich einige bis zu meinem Nachbericht entziffert.


Artig bedankten sich die beiden Spielerinnen am Ende mit einem thailandüblichen Wai – und wenn man nur eine Hand frei hat, ist auch ein halber Wai richtig.

Bevor es mit den Herren weiter ging, wurde erst wieder kräftig geputzt.

Ich durfte das Finale Herren neben dem Colonel mit den Damen und Herren des Verbandes vom VIP-Tisch aus ansehen, hatte also beste Aussichten.

Auch hier hat der letzte Sauschuss entschieden und aus einen 33:36 ein 38:36 gemacht,

Und hier mal ein Blick auf ein thailändisches Formular, schwer zu lesen aber für mich jetzt eine Hilfe, die Fachbegriffe zu lernen. Hier das Blatt des neuen Meisters, den ich schon von Pattaya kannte und der in der Qualirunde 49 Punkte erreichte und mit zwei anderen Tireuren auf Platz 1 lag.

Eine Siegerehrung gab es heute keine, das wird bei der Triplette am Wochenede nachgeholt.

Für uns Schiris gab es noch eine 62 minütige Einweisung für die Arbeit bei der Triplette-Meisterschaft in Chantaburi. Ich bin dabei und werde davon berichten.

Wie gesagt, wenn in Thailand mal einer ein Mikrophon in der Hand hat, dann braucht man Geduld. In diesem Fall war es Khun Prarop, der 62 Minuten am Stück redete!

Weitere Fotos hier.

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