Songkran – Water Festival 2019

Eigentlich heißt das Fest ja Songkran, ist das thailändische Neujahrsfest am 13. April und es dreht sich dabei alles um Wasser. Langsam soll die Hitze übergehen in die Regenzeit. Für mich kein Problem, denn dann wächst alles noch toller.


Songkran ist vergleichbar mit dem chinesischen Ching Ming oder unserem Osterfest. Es ist ein Fest der Liebe, an dem vor allem den älteren Familienangehörigen Respekt erwiesen wird. Deshalb war Jaev auch schon am frühen Morgen in Saphan Hin um den Mönchen Opfergaben zu bringen. Anschließend hat sie ihre Eltern besucht, um traditionsgemäß ein Schälchen mit Blüten angereichertes Wasser über die Hände zu gießen. So ehrt man an diesem Tag ältere Menschen aber auch die Klostevorsteher oder Mönche. Es gehört auch zur Tradition, dass Buddha die Ehre erwiesen wird, indem Buddha-Figuren mit Wasser übergossen werden. Das Wasser ist ein wichtiges Element an Songkran, da es für die Reinigung zum neuen Jahr steht.


Da ein Großteil der Thais lieber seinen Spaß haben will – die Urlaubsgäste sowieso –  besteht für diese Menschen Songkran darin, dass alle Menschen auf den Straßen mit Wasser übergossen werden – was aufgrund der Hitze sogar willkommen ist.


Gefeiert wird das thailändische Neujahrsfest Songkran im April, dem heißesten Monat des Jahres. Als wir gestern Abend um 23 Uhr zurückfuhren, zeigte das Thermometer im Auto noch 32 Grad an. Von einer Mail aus Deutschland weiß ich, dass dort an diesem Tag die Temperatur nur 10 % der unsrigen erreichte.

Das Water Festival, für die Touris wurde das Fest eingeenglischt,  fand vor allem in der Dubik-Road, der Zinn-Straße, statt. Gleich am Anfang der Straße stand die Bühne, auf der 3 SängerInnen mit Thai-Musik zum Tanzen animierten.

Ich habe zwar nur einen Mann entdeckt, aber die Frauen fanden auch allein Spaß an dem so beliebten Cha-Cha-Cha. Alle waren festlich gekleidet – man zeigt gerne was man hat. Es glitzerte überall von golddurchwirkten edlen Stoffen, man trug Schmuck in allen Goldtönen.

Natürlich kann man alles auch gleich kaufen – für den rest des festes oder für andere Festivitäten.

Vor dem 1891 erbauten Anwesen von Luang Amnat, einem chinesischen Minenbesitzer, war eine Fotoausstellung aufgebaut. Das wunderschöne Haus, das sich leider in sehr schlechtem Zustand befindet, war angestrahlt und das Licht wirkte sehr positiv.


Daneben stellten weiter Künstler ihre Werke aus. Es gab Kunsthandwerk, nicht nur aus Phuket. Das Restaurant Tantitium erstrahlt am Abend in magischer Beleuchtung und es gab, zur Feier des Tages, Chang draft – offenes Chang-Bier. Ein guter Grund für eine kurze Pause. Am Nebentisch saßen, ebenfalls beim Bier eine Frau und drei Männer. Dass es Touristen waren, war nicht schwer zu erkennen. Wer macht sonst schon ein Foto mit der hübschen Chang-Verkäuferin? Übrigens, als ich mein Chang erhielt, wollte sie ein Selfie mit mir. Aus Gsprächsfetzen hörte ich raus, dass sie aus dem badischen waren, genauer noch Südbaden. Ich traf sie später nochmals und wiederholte das Wort „noch emol”, das einer der Männer gerade sagte. Sie kamen aus Waldkirch und wollten schnell wieder zurück in ihr Hotel. Der Trubel hier war ihnen etwas zuviel.

Und das, obwohl man hier viel Platz hatte zum Flanieren. Die bunten Häuser waren angestrahlt und auch die meisten Menschen strahlten.


Langsam kam Hunger auf, aber bei so einem Fest ist das gar kein Problem. Die Auswahl war groß. Aber auf „Muh”, gegrilltes Schweinefleisch, hatte ich keine Lust. Wir wählten ein leckeres Nudelgericht chinesischen Ursprungs.


Bei diesem Fest kann ich mit Jaev keine 10 m gehen, ohne dass sie auf Bekannte, Freunde, Verwandte trifft. Sie ist eben hier zu Hause und man kennt sie.

Auf dem Fest gibt es viele Foto Points – mal mit der leckeren Ananas von Phuket oder dem typischen Stadtbus. Als alter Werbemensch muss ich sagen, dass so etwas die beste Werbung für ein regelmäßig stattfindendes Event ist.

An jedem dieser Stationen werden hunderte oder tausende Fotos gemacht, die dann verschickt werden. Das ist doch die beste Werbung, am nächsten Tag oder im nächsten Jahr zu kommen. Der Aufwand ist minimal, die Wirkung optimal.

Hier kommt Jaev fürs Foto-Shooting mit zwei Freundinnen durch die Tür.


Auf der Straße war auch eine Buddha-Statue aufgestellt. Kinder überreichten an Ältere, eben auch an mich, Schälchen mit Wasser um damit Buddha die Ehre zu erweisen.


Chic, und traditionell gekleidet die Kleinen!

Ein Schwerpunkt in diesem Jahr (bitter nötog) ist das Thema Umweltschutz. Da wird Müll getrennt in gleich 9 Säcke: Papier, Speisereste, Holz (Essstäbchen), Plastik, Plastik-Flaschen, Glas, Müll, Kokosnuss-Abfälle, Bimaterial.Zwei Frauen stehen den ganzen Abend da, um beim Trennen zu helfen. Gehe ich aber 200 m weiter in die nächste Straße, deponieren die Thais alle ihre abfälle an Straßenecken, Nischen, Winkel. Es gibt da unbegrenzte Möglichkeiten! Das habe ich aber lieber nicht fotografiert, wollte mir Ärger ersparen.

Auch  Lardyai, das jeden Sonntagabend stattfindende Straßenfest, war an diesem Tag infiziert vom Wasserfestival. Noch mehr Musiker als sonst spielten für die Menschen. Diese Kleine hat es jetzt schon faustdick hinter den Ohren. Sie bewegte sich wie Madonna persönlich und sang in thai und englisch. Und sie hatte ihr Publikum im Griff, damit sie nicht vergaßen, mindesten 20 Baht in die Tip Box zu werfen.

Auch er war neu, ein wunderbarer Gitarrist, Mundharmoniker und guter Sänger. Wie man sehen kann, macht auch ihm die Hitze zu schaffen.

Zum Schluss noch zwei nette Foto: Bärchen-Pärchen …


… und Modepuppe!

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