Leben gerettet

Der Schritt vom Leben in den Tod ist nur ein kleiner. Das gilt für uns Menschen, aber fast brutaler noch ist es im Tierreich. Vor der Beerdigung von Jaev’s Onkel hatte ich noch etwas Zeit, die mir schon gut bekannte Tempelanlage zu entdecken. Als ich meinen Bericht vor 3 Jahren machte, war alles z.B. eine große Baustelle.


Ich stieg die Treppen hoch zum Ubosot und wäre um ein Haar auf etwas getreten, was vor mir im Kies lag – ein verwirrtes beige-grünes Knäuel. Eine Schlange hatte sich eine Eidechse geschnappt.


Diese Schlange ist ein echter Allrounder und kann sich an viele Gegebenheiten anpassen. Schmuckbaumnattern sind für ihre Flugkünste berühmt, da sie von Baum zu Baum gleiten können – und das bis zu 20 Meter weit! Es handelt sich um eine schnelle Schlange, die sich von Echsen und Nagern ernährt. Das Tier kann eine Länge von bis zu 1,40 Meter erreichen – und die heute hatte diese Länge.


Aber ich habe sie gestört, als sie ihrem fang den tödlichen Biss verpassen wollte.

Auf dem Kies machte ich ja für die beiden einigen Lärm und das nutzte die Eidechse, um sich aus der Umklammerung zu befreien.


Es gibt ja so viele Bemerkungen, blind wie eine Schlange. Als ich die beiden dann  sah, keine 40 cm voneinander entfernt, musste ich daran denken. Die Schlange wollte alles von oben betrachten – hatte aber wohl ihre Brille vergessen. Die Eidechse nutzte ihre Chance und verhielt sich in regungsloser Starre.

Die Schmuckbaumnatter erinnerte sich an ihren Namen und machte sich auf den Weg zur nächsten Palme, natürlich sehr schlangenförmig.

Vielleicht hat sie da oben eine andere Beute gefunden.


Die Eidechse war gerettet und wie man schön sehen kann, hat sie sich bei mir bedankt.

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