Der 1. Tag der WM – Eröffnung und Tir-Quali

Vom Hotel sind wir in 10 Minuten auf dem Platz. Vorbei am „olympischen” Fußballstadion, an dem man alt und neu besonders gut sehen kann.


Von hier aus ist der Weg zur Halle gut markiert mit Plakaten.

Als wir im Zelt ankommen, das ich gestern noch leer fotografierte, war es bereits überfüllt.

Aber wir fanden die deutsche Delegation und viele strahlende Gesichter guter alter und netter neuer Bekannter. Wenn dann die Musik einmarschiert, geht’s los – in Asien und auf der ganzen Welt.

Im Hintergrund die vielen blau Gekleideten sind kambodschanische „Plichtzuschauer”. Der Veranstalter hatte wohl Angst, dass die Halle nicht gefüllt wird. Gut ein Viertel besetzten die Blauen und gut ein Viertel der Sportler der Delegationen fanden keinen richtigen Platz.

Von Jeder Nation durften 3 Menschen einmarschieren im Sekundentakt. Vietnam als Letzte mit dem V bekam schon Platzprobleme und für den Gastgeber Kambodscha mussten die Teams von der Mitte aus etwas zusammenrücken.

Als alle eng aneinander gerückt in Front zu VIP standen erschien das Maskottchen für die begeisterte Menge.

Die vielen Film- und Kameraleute mussten hart um einen Platz an der Sonne kämpfen.

Für die Nationalhymne erhoben sich alle, auch die VIP auf den Sesseln und Teppichen.

Alle blauen Kambodschaner sangen die Hymne kräftig mit – die weißen Helfer sammelten sich schweigend.

Claude Azema, Präsident der Weltverbände FIPJP und CMSB begrüßte alle Sportler.

Dann ergriff Sah Sokha, Staatssekretär des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport und gleichzeitig Präsident des kambodschanischen Boule und Pétanque Verbandes das Wort. Etwas lange lobte er den großen Einsatz von Regierung, Sponsoren, Kommitees. Vielen Zuschauern wurde es zu heiß und stickig im Zelt und sie brauchten frische Luft. Alle die blieben hatten dadurch endlich mehr Platz.

Zu jeder Weltmeisterschaft gehört auch der Eid der Spieler und der Schiedsrichter. Hier übernahmen das die einheimische Doppelweltmeisterin Ke Leng und ein Jugendspieler aus Mauritius – für die Schiris André aus Australien.

So etwas gibt es nur im Sport – friedlich nebeneinander Israel, Iran und Indonesien.

Wir kennen uns alle seit zig Jahren. Linus spielte noch als Minimes als ich DPV-Jugendwart war. Heute ist er mein 6. Nachfolger. Und Jürgen gehört mit zu den ältesten DPV Mitstreitern in meiner DPV-Zeit und ist darüber hinaus ein guter Freund.

Auch das habe ich seit 1999 nicht mehr gesehen. Bei der Jugend-WM in Phuket war die Schwester des Königs zur Eröffnung da. Ihr zu Ehren wurde ein erstes Spiel ausgetragen, das Thailand gegen Frankreich war. Heute durfte Kambodscha das erste Rundenspiel gegen Litauen austragen und gewinnen.

Pünktlich um 15:30 ging es dann los mit der Vorrunde im Tir de Précision. Insgesamt sind ja 80 Teams aus 49 Nationen hier – ein neuer Rekord und irgendwann wird es auch bei Frauen und Jugend eine Quwali geben. Die Fahnen aller Teilnehmer schmücken die Halle in Phnom Penh.

Ich hatte heute meinen ersten Einsatz als Wertungs-Schiri bei einer WM. Dass es auch für mich etwas überraschend kam, sieht man an meiner Kleidung. Aber Claude Azema meinte, wichtiger als die Kleidung sei meine Erfahrung. Insgesamt 5 Runden Jugend und 6 Runden Frauen – es war ein anstrengender Tag der morgen früh bei der Repechage um 8:00 Uhr weiter geht.

Auch für mein Team aus Kambodscha war es der erste WM-Einsatz. Aber wir habe die Herausforderung mit Bravour gemeistert.

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