Der Samstag hatte nochmals ein paar Highlights und Überraschungen zu bieten. In den beiden Halbfinalspielen der Jugend setzte sich Frankreich gegen Thailand durch und Laos gegen Spanien. Mit einem 13:1 Sieg gegen Laos wurden die Jungs aus Frankreich Weltmeister 2019.
Bei den Frauen war Frankreich als einzige Nation unter die letzten 4 gekommen. Gegen Thailand war dann Endstaation – 13:4 für die Asiatinnen. Laos besiegte Ausrichter Kambodscha mit 13:6, trotz lautstarker Unterstützung des Publikums. Im Finale startete Laos mit 4:0, aber am Ende hieß es 4:13. Thailand zum 8. Mal Weltmeister bei den Frauen.
Das Interesse der Deutschen richtete sich natürlich ganz auf das Halbfinale Deutschland gegen Vietnam. Die Asiaten hatten gegen die stark aufspielenden Deutschen keine Chance: 13:1 das Ergebnis. Im Finale gegen Belgien (Foto), das zuvor Dänemark aus dem Rennen warf, sah es zunächst schlecht aus. Beim 1:12 aus deutscher Sicht wachte das Team aber auf und nach drei großartigen Aufnahmen stand es 10:12. Eine kleine Sensation lag in der Luft. Aber die Realität war dann, dass Belgien den letzten Punkt machte.
Alle strömten auf den Platz, um zum einen zu trösten, zum andern aber auch, um zu gratulieren.
Alle Finalspiele wurden in dem großen Zelt gespielt und live im Fernsehen übertragen. Wer nicht alles sah, der konnte auf der großen LED-Wand alles bestens verfolgen.
Da standen sie schön aufgestellt: die Objekte der Begierde.
Laos kann es nich fassen, guter 4:0-Start in einer Aufnahme, aber dann keine Chance mehr gegen die starken Thailänderinnen.
Dann war es Zeit für die Siegerehrungen. Zunächst die Jugend. Ganz oben auf dem Treppchen Frankreich, dann Laos und Bronze für Thailand und Spanien.
Bei den Frauen Thailand zum 8. Mal mit Gold, Silber nochmals für Laos und Bronze für Frankreich und Kambodscha.
Für die deutsche Delegation gab es diesmal leider keine Medaillen.
Die zweite Goldmedaille für Thailand holte im Schießen der Jugend Rinkeaw Peempod vor Monako, 3. Plätze für Madagaskar und Frankreich.
Bei den Frauen schaffte es die Lokalmatadorin Ke Leng zum 3. Mal in Folge Weltmeisterin zu werden. Silber wieder für Laos und Bronze für Myanmar und China. Die letzten 4 alles Asiatinnen, die letzten Nichtasiaten Kanada, Norwegen und Belgien verloren im Viertelfinale.
Eine gut organisierte WM ist zu Ende. Beeindruckend die große Schar an Helfern. Jede Nation hatte mindestens einen ständigen Ansprechpartner zur Seite. Auf den Terrains wurde den Coaches alle Handlangerarbeiten abgenommen. Die Schiris hatten Adjutanten und bei der Turnierleitung waren ebenfalls junge KamboschanerInnen eingesetzt. Ärgerlich nur, dass alle mit einem weißen Cochonnet spielen mussten, weli der Veranstalter das Logo nur auf weiß drucken konnte. Dass Spieler und Zuschauer nicht immer die Zielkugel sahen, interessierte dabei nicht.
Vom Platz brachten uns 13 Busse direkt zu einem etwa 5 km entfernten Restaurant zum Galaabend. Ich weiß nicht was der Veranstalter mit dieser Fahrt demonstrieren wollte.
Für eine Sightseeing-Tour war es eigentlich zu dunkel und es fehlte eine Führung. Lediglich das Unabhängigkeitsdenkmal in einem Kreisverkehr konnte ich erkennen. Es wurde 1958 errichtet, nachdem sich Kambodscha fünf Jahre zuvor unabhängig von den Franzosen erklärte. So konnte die Nachtfahrt eigentlich nur eine groß angelegte Polizei-Einsatz-Übung sein.
Die Busse wurden eine Stunde lang im Konvoi, begleitet von einem dutzend Polizisten auf Motorrädern, quer durch die Stadt gejagt. An wirklich jeder Kreuzung oder Abzweigung stand ebenfalls Polizei. Meiner Schätzung nach waren das ein paar Hundert.
Die Busse alle auf der Überholspur, egal ob die Ampel Rot war, wir hatten überall Vorfahrt. Und wenn sich ein anderer zwischen die Busse wagte, wurde er weggehupt.
Wir erreichten das Lokal und fanden Platz in einem großen Saal mit runden Tischen und warmem Bier. Da keine Nationenschilder, wie sonst üblich, auf den Tischen standen, begann das große Plätzsuchen.
Deutschland hatte Glück (oder war clever) und hatte zwei Tische nebeneinander.
Nachdem auch alle Ehrengäste Platz genommen hatten, setzte die Band ein – erster Song „Aline”, sicher zu Ehren der Franzosen. Danach gab eine Tanz-Show mit traditionellen Tänzen.
Ein riesiges kalt-warmes Büffet bot für jeden etwas. Besonders reichhaltig war das Angebot an Delikatessen aus dem Meer.
Abschluss wie immer: entweder Frust abtanzen oder den Siegestaumel so richtig zeigen. Dass Jaev da mitten drin ist, ist auch schon Tradition.
Wer nicht tanzte, unterhielt sich, schloss neue Freundschaften oder tauschte Trikots. Jetzt sind die meisten hoffentlich wohlbehalten zu Hause angekommen. In zwei Jahren ist wieder Asien als Austragungsort dran. Dann wird Thauiland in Ayutthaya die Jugend und die Frauen ur 18. WM empfangen.