Kein Pétanque in Phuket

Jetzt ist es auch bei uns soweit. Die letzten Gäste aus der Schweiz, Elisabeth und Joyce, hatten noch Glück und freuten sich über das unkomplizierte und hochklassige Boulespielen mit den Thais.


Ich habe die letzten Wochen, um die 2 kg Übergewicht wegzubekommen, das Fahrrad benutzt, um nach Saphan Hin zum Platz zu kommen. Sind immerhin 9 km ein Weg und mit einigen kleinen Hügelchen, die man mit dem Fahrrad spürt. Als ich am Montag wieder auf dem Platz kam, standen Schilder auf dem Terrain: Pid! Geschlossen! Allerdings waren die Plätze 1/2 und 11/12 ohne Hindernisse. Die Spieler unterhielten sich mit Khun Muay, dem Chef, der uns mitteilte, dass wir hier trotz offizieller Sperrung wie üblich spielen können. Gesagt getan. Wir spielten etwa eine halbe Stunde, als zwei Polizisten auftauchten und uns das Spiel untersagten. Wir schickten sie zum Chef, der lange mit Ihnen redete. In dieser Zeit ist ein Spieler mit dem Moped umgefallen und war bewusstlos. Als der Krankenwagen da war, kamen die Polizisten zurück.
Einige der Thais hauten gleich ab, ich wollte warten bis Bem versorgt war. Die beiden Polizisten interessierten sich nicht mehr für uns und fuhren weiter, ohne auch nur nach dem Bewusstlosen zu fragen oder zu schauen.

Was ich befremdlich fand: auf dem großen Platz gegenüber spielte man fleißig alle möglichen Ballsportarten, unorganisiert natürlich, gut 100 Leute. Auch der abendliche Fress-Markt mit seinen gut 25 Ständen war aktiv und wie immer sehr gut besucht.
Unser Platz ist halt städtisch, da muss man sich an die neuen Vorschriften halten. Ich erfuhr noch, dass das bis Anfang April so sein soll und radelte nach Hause.
Mittwoch ist für mich der Tag, an dem ich bei Froggy‘s spiele. Mal sehen, ob da auch zu ist. Bernard und Den betreiben Froggy‘s Bar und Restaurant, haben 5 Terrains dabei und wir waren 20 Leute – wie immer Franzosen, Belgier, Schweizer und ein Deutscher. Am Samstag machte ich per Rad die 15-km-Tour an die Südspitze nach Naiharn. Auch da waren die üblichen Verdächtige zum Spielen gekommen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht viel von Corona bemerkt. Aber das sollte sich schnell ändern und die Anzeichen häuften sich:
– Auf einigen Großplakaten waren Überkleber, dass die Veranstaltung nicht stattfindet.
– Es waren kaum noch chinesische Touristen zu sehen.
– Bekannte aus der Schweiz, die jedes Jahr von Oktober bis März in Phuket sind, können nicht zurückfliegen.
– Beim Einkaufen im Macro wurde an der Tür Fieber gemessen, überall stand Desinfektion bereit. – Immer mehr Menschen trugen Masken.

Seit Samstag habe ich das Haus nicht mehr verlassen, mich quasi in Quarantäne begeben. Ich habe auch ohne Kugeln genug zu tun und langweilig wird es mir nicht.

Notstandsdekret in Kraft gesetzt
Aber seit 26. März ist es ernst. Thailands Premierminister Prayuth Chan o-cha hat vom 26. März bis 30. April 2020 ein Notstandsdekret in Kraft gesetzt zur Bekämpfung von COVID-19. Alle Grenzen, auf dem Land-, Wasser- und Luftweg sind für Ausländer, die ins Land einreisen wollen, geschlossen. Lediglich Mitglieder des in Thailand tätigen diplomatischen Corps und internationaler Organisationen sowie thailändische Staatsangehörige, die aus Übersee nach Thailand zurückkehren müssen, dürfen einreisen, wenn sie über ein Gesundheitszeugnis verfügen.

Der Ausnahmezustand und die Beschränkungen sollen es der Regierung ermöglichen, wirksamere rechtliche und strengere Maßnahmen zur Kontrolle der Virensituation in Thailand zu ergreifen. Spezielle Beamte werden sicherstellen, dass es nicht an notwendigen Gegenständen und Konsumgütern mangelt. Die Notstandsverordnung gilt für alle Provinzen. In einigen Provinzen gelten aber noch zusätzliche Einschränkungen.

Hier eine kurze Auflistung der wichtigsten Punkte:
– Zwischen 20 und 5 Uhr soll niemand Wohnung, Haus, oder Hotel verlassen.
– Shopping Malls und öffentliche Parks werden geschlossen.
– Gesellschaftliche Zusammenkünfte sind verboten.
– Supermärkte, Apotheken, Banken, Restaurant (unter Einhaltung der Hygienevorschriften) und alltagsnotwendige Geschäfte dürfen von 5 bis 20 Uhr geöffnet bleiben. Alle Geschäftsbetreiber müssen um 19.30 Uhr alle Kunden und Gäste nach Hause schicken.
– Minimärkte wie 7-Eleven und Family Mart haben geöffnet.
– Das Horten von Konsumgütern ist verboten.
– Food Courts, Garküchen etc. in Einkaufszentren dürfen nur Speisen zum Mitnehmen anbieten.
– Das Tragen von Gesichtsmasken in der Öffentlichkeit ist Pflicht
– Allen Menschen wird geraten, sich ausser in dringenden Fällen, zuhause aufzuhalten. Dies gilt insbesondere für drei bestimmte Personengruppen: Menschen, die älter als 70 Jahre sind, Kinder unter fünf Jahren und Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck, Schlaganfal, Atemproblemen und Allergien
– Die Verbreitung gefälschter Nachrichten und Informationen zu COVID-19 über alle Medienkanäle sind verboten, da dies in der Öffentlichkeit zu Panik führen kann.

Für mich bedeutet das erst auch mal, dass die diesjährige thailändische Meisterschaft Tir und Triplette im Mai, zu der ich schon als Schiri eingeladen war, voraussichtlich ausfällt. Aber Gesundheit geht vor und die wünsche ich allen!

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.