Am Heiligabend sind Marlis Baller und Ekki Wenz in Phuket angekommen und seit dieser Zeit waren wir viel mit den Kugeln unterwegs: auf Saphan Hin, im Wat Naiharn und bei Christane’s Blue. In Baden-Württemberg wird sie wohl jeder kennen, in Bouledeutschland trifft man sie bei fast allen DM als interessierte Zuschauer und fotografierend an.
Die Beiden könnte man ja fast als Weltenbummler in Sachen Pétanque bezeichnen. Vor allem Frankreich mit seinen Nationals, speziell Millau, hat es ihnen angetan.
Aber schon im letzten Jahr bereisten Sie die Pétanque Nation Nummer 2 Thailand. Da war es der Norden, den sie erkundeten. Jetzt ist der Süden dran, zunächst Phuket und dann noch Pattaya und Bangkok.
Aber bis dahin bleibt noch eine Woche Zeit zum spielen und diskutieren in Phuket.
Der erste Besuch war beim Phuket Petank Club in Saphan Hin, wo beide gleich integriert und vom thailändischen Spiel begeistert wurden.
Ein Highlight am zweiten Abend war der Besuch des amtierenden Jugend-Weltmeisters Thanakorn (Condo) Sangkaew. Es war dies das erste Mal, dass ich den 16-jährigen zu Gesicht bekam, hier auf seinem Heimatplatz.
Er ist die meiste Zeit unterwegs für internationale Einsätze, z. B. gerade bei den Asia Games, Sea Games und demnächst bei der ersten DM Tête in Frankreich.
Ekki nahm sich gleich des Stars an und machte ein Interview mit ihm. Wer Ekki kennt, weiß, dass er mit fast allen Großen im Pétanquesport solche Interviews macht. Condo, sprachlich unterstützt von seinem Vater und einem Freund, war gerne bereit, die Fragen zu beantworten. Und sicher mit ein Höhepunkt des Abends war für Ekki, dass er gemeinsam im Team mit Condo gegen zwei weitere Cracks aus Phuket spielen konnte.
Der Nachwuchs schaut derweil voll Bewunderung auf das Spiel des Weltmeisters.
Marlis, Jaev und ich begnügten uns derweil damit, uns mit den „normalen” Phuket-Spielern zu messen. Da das Niveau hier einfach gut ist, war das schwer genug.
Als nächstes besuchten wir den Bouleplatzt im Kloster Nai Harn, wo die französischen Emigranten ein zu Hause gefunden haben. Völlig anderes Terrain: sandig oder steinhart, mit Gras durchwachsen oder mit tiefen Sanddünen. Auch das Niveau ist hier eher durchwachsen, vom Star bis zum Freizeitspieler, alle treffen sich 3mal die Woche.
Es ist schon etwas Besonderes, wenn hier Gäste einfach mitspielen können. Aber Thierry hat mich hier eingeführt und jetzt kann ich sogar schon Gäste mitbringen, auch wenn Frauen dabei sind. Für manche Franzosen ist das immer noch nicht selbstverständlich. Übrigens, Mario aus Colmar, Kurt aus Basel und ich, wir sind die Alemannen-Fraktion und wenn wir zusammen spielen, besprechen wir manche Taktik auch mal in unserem Dialekt, den dann keiner versteht.
Immer am Sonntag gibt es beim Raway Petanque Club bei ”Christiane’s Blue” ein Turnier. Dass wir da auch hingehen, war abgemachte Sache. Nach 3 Runden Super Mêlée fanden Halbfinale und Finale statt. Dazu werden die Teams neu gebildet.
Ich flog im Halbfinale raus, Marlis schaffte es ins Finale.
Aber auf der Rückfahrt waren wir uns einig, dass es zwar schön war zu spielen, dass das System aber sehr zweifelhaft und teuer ist. Die Sieger sind jedenfalls (finanziell) nicht die Sieger.