Kindertag „Wan Deg” in Phuket

Am Samstag war wieder mal Wan Deg (Kindertag) in Thailand, so wie jedes Jahr am zweiten Samstag im Januar. Die Kinder stehen an diesem Tag ganz im Mittelpunkt und in jedem Stadtteil und Ort finden viele Veranstaltungen nur für sie statt. 2018 habe ich den Kindertag in Chalong erlebt, in diesem Jahr waren wir in Saphan Hin – genau da, wo wir fast jeden Tag zum Boulespielen sind.

Schon die ganze Woche wurden Zelte aufgebaut, tausende von Plastikstühlen angekarrt. Das Büro am Bouleplatz war vollgestopft mit Kinderfahrrädern, Plüschtieren von klein bis riesig, Kartons mit Krimskrams und Spielzeug. Alles in allem eine bunte, kitschige Plastikwelt – aber das kommt an bei den Kids.


Der Kindertag ist für Kinder bis zum 14. Lebensjahr gedacht. Und die werden umworben von der Industrie, von Geschäften und Vereinen. Alles ist den ganzen Tag über frei, das Essen und Trinken, Süßigkeiten und Spielzeug, die es bei den verschiedensten Spielen und Wettbewerben zur Belohnung gab. Viele weitere Fotos und Infos in der Fotogalerie.

Saphan Hin ist das ganze Jahr über der abendliche Treffpunkt für alle Sporttreibenden und diejenigen, die am Abend der Hektik der Stadt entfliehen wollen. Die riesigen Grünflächen mit schattigen Bäumen bieten sich dazu an. Und sie sind natürlich auch der ideale Ort für die größte Veranstaltung am Wan Deg. Allerdings, unser erstes Problem war es, erst mal einen Parkplatz zu finden. Im Umkreis von rund 700 m war alles dicht und mindesten 100 Ordner und Hilfspolizisten suchten der Blechlawine Herr zu werden. Wir fanden einen Platz und wanderten zurück zu den Zelten, wo Jaev schon erwartet wurde. von ihren Freundinnen. Sie kochte, ich machte mich auf, das Ganze fotografisch einzufangen.

Das erste was mir auffiel: auf allen Rasenflächen hatten sich die Familien ausgebreitet. Da legt man eine Matte auf den Boden, dann hat man einen Platz für den ganzen Tag zum Essen, Trinken, Plaudern, Spielen, Schlafen.


Am Eingang des offiziellen Geländes war ein großer Schwiebogen über die Straße aufgebaut (siehe Foto oben). Dahinter machten sich die Familien breit. Und dann ging es auch schon los mit den ersten Showbühnen. Die Schulklassen hatten sich bestens und sicherlich wochenlang auf ihre Auftritte vorbereitet. Da wurde gesungen, musiziert, getanzt in farbenprächtigen Fantasiekostümen. Die Kleinen waren herausgeputzt, Make Up, Nagellack und Frisuren wie bei den Großen, die Gesichter wirkten puppenhaft und unnatürlich. Ich weiß nicht, wer stolzer war, die Kleinen oder die sie begeleitenden Mamas und Papas. Schöne Fotos in der Galerie.

Nach jeder Show wurden dann Gewinne verlost – alles gesponsert von Märkten wie Seven Eleven oder King Power, von Central bis Robinson, von Hotels, großen Firmen usw. Man bewirbt die zukünftige Kundengeneration. Aber wer gewinnen will, muss erst mal schreiben. Da werden die Namen und Adressen erfasst und unten ist dann die Losnummer für das neue Fahrrad, ein Kuscheltier größer wie die Kinder, ein Planschbecken, Bälle für alle Ballsportarten …

Dann kam ich zum offiziellen Zelt der Stadt Phuket, vorne bestuhlt mit gepolzterten Sitzen, dahinter dann einfache Plastik. Über der Bühne prangt das offizielle Plakat 2020 mit der Bürgermeisterin mit einem Kind auf dem Arm. Die Bürgermeisterin und der Gouverneur mit ihrem Stab verteilten kräftig Gewinne – nicht ohne dass jedes mal auf einem großen Schild die Sponsoren gezeigt wurden.


In rund 20 Zelten waren Geschicklichkeitsspiele aufgebaut wie Büchsenwerfen, Korbball, Ringwerfen. Wer’s schaffte, hatte gewonnen.

Honda hatte einen Verkehrskindergarten aufgebaut mit einem Parcours fürs Fahrrad und viel Infos zum Straßenverkehr. Natürlich gab es auch hier Geschenke und vier Safety Guards passten auf, dass nichts passierte.

Auch Bilder anmalen war sehr beliebt und an einem Stand lieg heiße Discomusik, wer mittanzte und so etwas „für die Gesundheit” tat, wurde beschenkt.


Natürlich war auch die Feuerwehr da. Über die Leiter kletterten die Jungs aufs Dach und bekamen da oben erst mal Sicherheitskleidung an.

Wer nich so mutig war, konnte am Steuer eines Feuerwehroldtimers sitzen und lenken oder auf dem Fahrzeug herumturnen. Daneben hat die Tourist Police mit zwei Wagen zukünftige Polizisten angesprochen. Vor allem die Betätigung von Blaulicht und Signalhorn machte allen so richtig Spaß.

Übrigen, die Shows waren teilweise echt klasse und vor allem so vielseitig. Vom klassischen Khon Tanz mit Riesen, Kriegern und Tänzerinnen bis zur heißen Discoshow war alles zu sehen. Auch wenn ich mich wiederhole, diese prächtigen bunten Kostüme ließen mich immer wieder mit Begeisterung auf den Auslöser drücken.

Auch diese kostenlosen süßen Köstlichkeiten waren ein echter Hingucker!


Aber nach drei Stunden war ich geschafft und durchgeschwitzt. Ich ging zurück zum Auto, setzte mich im Schatten auf meinen Stuhl und beobachtete die zurückfahrenden Familien. Das war hochinteressant, was so alles auf den Mopeds transportiert wurde: Luftballons en masse, Plastikdelphine und Plüsch-Pandas, Taschen voller Geschenke. In einer Hand fast immer was zu essen oder trinken.

Kleinkinder allein oder zu zweit vorne im Roller stehend oder noch toller stehend zwischen Papa und Mama auf der Sitzbank. Und natürlich meist ohne Helm. Das war mir eine eigene Fotogalerie wert.