Phuket per Rad

Noch vor 5 Jahren war es eine echte Seltenheit, wenn man einen Thai auf einem Fahrrad sah. Und wenn, dann auf einem Drahtesel, der bei uns schon lange zum Schrott gewandert wäre. Das hat sich deutlich geändert. Man hat den Eindruck, dass Radfahren richtig in ist bei den Thais.

RAD_Thai2Und wie das so üblich ist in Thailand – man zeigt was man hat – kommen diese Radler daher mit Superrädern und  professioneller Kleidung. Auf Saphan Hin wurden sogar Radwege angelegt und für Autos Straßenteile gesperrt. Man findet Bike-Shops, in denen man alles kaufen kann, von Rädern selbst bis zu jeden nur erdenklichen Zubehör.

RAD_KlausDagegen sieht mein 20 Jahre altes Velo vom Rad-Haus Schulz in Ettenheim recht bieder aus.

RAD_ChalBay_RadAber ich hatte vor kurzem ein nettes Erlebnis. Ich fahre oft eine Strecke, die auf einem Steg 1,5 km direkt am Meer in die Chalong Bay führt. Endstation ist dann an der Mündung des Chalong und – schade drum – an einer großen Müllkippe. Als ich mein Rad die 3 Stufen auf den Steg hoch trug, hupte es hinter mir, was mich aber nicht interessierte, denn hupen ist hier nichts besonderes. Als ich nach einer halben Stunde gemütlich wieder am Anfang des Steges ankam, wartete eine Frau im Auto auf mich. Sie erzählte mir dann, dass Sie mich auf der Straße mit meinem Rad gesehen hat und mir gefolgt ist. 2006 war sie in Holland und ist dort Rad gefahren, auf einem ähnlichen Rad. Jetzt wollte sie von mir wissen, wo ich das Rad gekauft habe. Seit Jahren sei sie erfolglos auf der Suche. Sie war etwas enttäuscht, als sie erfuhr, dass ich das Rad im Container mitgebracht habe. Dann machte sie Fotos von allen Logos uns Schriftzügen auf dem Rad, um im Internet zu recherchieren.

RAD_Spiegel_OTOPWeshalb ich mich aufs Erkunden der Insel per Rad mache, hat zwei Gründe. Zum einen hatte ich Probleme mit Hüfte und Rücken und lt. Internet hilft da Schwimmen, Gymnastik und eben Radfahren. Der zweite fast noch wichtigere Grund ist für mich, beim Radeln abschalten zu können, auf Entdeckungsreise zu gehen, mit Menschen in Kontakt kommen und nebenbei fit zu bleiben. Bei Temperaturen von immer über 33 Grad ist das manchmal zwar anstrengend – vor allem die letzten 400 m bis zu unserem Haus sind nur im 21. Gang zu schaffen. Auch wenn mal wieder so ein ungepflegter LKW oder Bus einem eine schwarze Wolke Abgase ins Gesicht pustet, ist das nicht gerade gesundheitsfördernd. Nur Fußgänger sind in Thailands Straßenverkehr noch rechtsloser als Radfahrer. Aber zu diesem Thema werde ich in Kürze mehr berichten.

Ich habe mir vorgenommen, immer wenn ich wieder was Interessantes auf einer Tour erlebt habe, hier darüber zu schreiben: über Alltägliches und Kurioses, über Land und Leute aus Radfahrersicht.

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