Je früher, je besser

Ratchata Khamdee
Bei der Weltmeisterschaft in Benin ist vielen ein junger Thai-Tireur aufgefallen: Ratchata Khamdee. Er kam mit 2 Goldmedaillen aus Afrika zurück. Ich sah ihn das erste Mal bei der WM Jugend 2015 erstmals in Kaihua/China. Da ich mit der Thai-Delegation unterwegs war, hatte ich einen guten Kontakt zum ganzen Team. Damals war Thailand mit einem sehr jungen Team angereist, drei davon erst 15 Jahre alt. Das Abschneiden war nicht wie erwartet, im Achtelfinale verloren die Thais zu 7 gegen Schweden, Im Tir reichte es zumindest bis Bronze. Der thailändische Coach erklärte mir damals, dass man längerfristig plane und nicht von einer WM zur nächsten ein ganzes Team ersetzen muss.


Zwei Jahre später waren die drei von damals wieder dabei, jetzt 17 Jahre alt. In Phnompenh/Camboja gab es für Thailand Gold im Tir. Die Triplette verlor im Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Frankreich, holte als Bronze.

Ich sah die drei zwischendurch immer bei den Thai-Meisterschften, alle entwickelten sich immer besser. Am besten aber der zurückhaltendste Ratchata Khamdee, der jetzt mit 21 schon Doppelweltmeister ist.

Wenn ich abends um 17 Uhr in Phuket auf den Platz komme, wimmelt es meist noch von Kids in allen Altersstufen. Die sind in Thailand übrigens für inländische Veranstaltungen etwas anders aufgeteilt und es gibt keine Minimes. Die erste Altersstufe geht bis 15, die nächste von 16 bis 19. Auch die Espoires sind nicht vorgesehen bis jetzt. Ab 20 ist man bei den Senioren.

Die meisten der Kinder kommen direkt aus der Schule, tragen oft noch die Schuluniform. Die kleinsten üben unter Anleitung spielerisch mit den Kugeln umzugehen.

Für die etwas Älteren gibt es dann aufgebaute Parcours, wo unter fachkundiger Anleitung geübt wird.


Und die über 16 Jahren sind meist auf dem zweiten Platz gegenüber mit ihrem Trainer beschäftigt.

Aber wenn der Hauptplatz voll ist, müssen auch die Jüngeren ausweichen. Da wir uns schon lange kennen ruft mich der Coach immer wieder rüber, um mir stolz seine neuen Ideen vorzustellen. Zu gutem Training braucht man auch Phantasie! Und Begeisterung – und gerade die spüre ich hier überall.
01Mädchen

Zu fachkundig gehört für mich die richtige Handhaltung, die alle guten Thais perfekt beherrschen. Bei der Kleinen sieht man sehr schön, wie sie die Hand abknickt, dann kommt normalerweise der Blick auf die Hand – aber das Mädchen ist natürlich abgelenkt durch den Fotografen. Der Blick dient zur Kontrolle, damit nachher die Richtung stimmt.


Bei diesem Jungen sieht man das sehr schön, was viele als „Schlangenhaltung” bezeichnen. Die eingeklinkten Photos zeigen den kompletten Armschwung beim zweimaligen Tireur-Weltmeister Thaloungkiat Phusa-ad.

Hinten auf der Bank schauen die Mütter (oder auch Väter) interessiert zu und auch die Erwachsenen Spieler:Innen haben immer einen Blick auf das Tun der Kids.


Die beiden Mädchen rechts schauen voll Ehrfurcht auf Condo. Sie denken sicher, so gut möchte ich auch mal werden und dann überall hin reisen. Er ist übrigens mit seinen beiden Freunden gerade dabei, die Schnüre an den Bahnen zu erneuern, wo es nötig ist. Denn morgen beginnt ein großes Turnier, bei dem beide Plätze gebraucht werden.

Immer gegen Ende des Jahres sind dann die Stadtmeisterschaften aller Schulen der Insel Phuket. Das geht eine ganze Woche. Die Kids werden begleitet von ihren Trainern, sprich Lehrern, die sich bei der Siegerehrung gerne in den Vordergrund stellen…

… die natürlich der Höhepunkt am Ende der Woche ist. Viele Pokale und Medaillen warten auf die Gewinner. Und zusätzlich werden die Besten bei der großen Sport-Schul-Veranstaltung im Januar nochmals geehrt.

Aber auch die Eltern stellen sich stolz mit den Kids dem Fotografen.

Davon kann man in Deutschland nur träumen, wenn man sich mit Jugendarbeit beschäftigt.

Veröffentlicht unter News

Thailands Starcoach Prarop Thongprathed ist tot

Prarop Thongprathed, den meisten besser bekannt als Colonel, hat sich von uns verabschiedet.

 

Ich kannte ihn über 20 Jahre und seit ich in Thailand lebe, sahen wir uns jedes Jahr meist mehrmals, auf einer WM, bei thailändischen Meisterschaften, bei internationalen Events und dem Star Masters Pattaya getroffen. Dass ich ihn so lange kenne hat natürlich viel mit meiner thailändischen Frau zu tun. Wenn wir jetzt auf eine Weltmeisterschaft kamen, hatten wir immer zwei Lieblingsteams – Deutschland und Thailand. Leider hat meine Frau viel öfter guten Grund gehabt zum Jubeln.

So bekam ich oft auch einen Platz am Tisch der Thais und dort herrschte nur einer – der Coach Colonel. Und immer mit dabei Phusa-ad (einer der besten Schützen der Welt, zweimal Weltmeister) und ein sehr sympathischer Mensch. Deshalb ist es kein Wunder, dass er seit der Krankheit des Colonels als Coach für das Team Thailand bestimmt wurde. Und er hat endlich geschafft, was dem Colonel verwehrt wurde: Thailand wurde bei den Herren dieses Jahr zum ersten Mal Weltmeister. Ich hoffe, Prarop konnte sich noch mit darüber freuen.

Als ich ihn irgendwann einmal nach der Entstehung von Petanque in Thailand fragte, erklärte er mir das so: „Die Königin-Mutter besuchte in den 1950er Jahren regelmäßig die Provence, da die junge Witwe mit ihren Kindern in der Schweiz lebte. „Sie verliebte sich in Pétanque. Die Ausübung dieses Sports wurde der Armee auferlegt“.

Bei der WM 2007 in Pattaya überreichte der russische Präsident dem thailändischen Team russische Kopfbedeckungen.

 

In Thailand spielte ich zuerst oft bei dem Rawai Petanque Club. Und einige der Mitglieder flogen jedes Jahr im Februar nach Pattaya zum Star Masters. Da durfte ich nicht fehlen. Denn bei diesem limitierten Einladungsturnier waren immer mehr als 10 Weltmeister mit dabei. Und fast alle von ihnen kamen nach dem Turnier nach Phuket, was dort wieder viel Furore machte.

Nach meinem ersten Besuch in Pattaya schrieb ich dem Veranstalter eine Mail: Wenn man ein Turnier„Masters“ nennt, sollte man ein Minimum an Turnierqualität haben. Da wurde teilweise in Flip-Flops gespielt, die meisten Teams hatten kein einheitliches Trikot und was mich am meisten aufregte, es gab keinen offiziellen Schiedsrichter. Ich belegte alles mit Fotos und bekam eine Antwort . Damit verbunden war eine Einladung, im nächsten Jahr als Schiri zu fungieren.

Die Thais in Pattaya. Vorne rechts Smart, der Sohn von Prarop.

So kam es dann auch und ich wurde von den Spielern sofort akzeptiert. Natürlich hat auch Prarop das gesehen und ein Jahr später überreichte er mir am Eröffnungsabend ein thailaendisches Schiri-Trikot.

Seit dieser Zeit habe ich in Thailand bei allen großen Events als Schiedsrichter mitgewirkt: vier thailändische Meisterschaften, zwei internationale Einladungsturniere und ich war Teil der thailändischen Delegation bei den WM in 2015 Thonburi, 2017 Kaihua, 2019 in Phnom Phen.

Vor jedem internationalen Einsatz des Teams gibt es da obligatorische Foto auf dem Flughafen vor einem der großen Garudas. Wenn Gruppenfotos gemacht werden in Thailand steht die wichtigste Person immer in der Mitte, hier Prarop und Sohn Smart. Nach außen immer etwas weniger wichtige Personen. Rechts der Jugendwart, Condo und eine mir unbekannte Frau. Links der Mann fuer das Schiriwesen, ein Oberschiri und die Coaching für die Frauenteams. Vorne die Spieler kniend. Warum Condo (mit Sonnenbrille) hinten stehen darf, erschließt sich mir nicht ganz.


Ankunft in Phnom Phen. Die ganze Delegation wurde markiert mit dem gleichen Schal. Links von Prarop meine Frau, sie musste neben ihm Platz nehmen.

Was mich besonders freute, dass ich bei den Thaimeisterschaften vor allem in den Finals eingesetzt wurde. Bei der Vorstellung war ich dann immer „Mister Kau from Germany“.

Wenn ich mal keine Einsätze hatte, musste ich mich auf die Ehrencouch neben Prarop setzen, Diese Couch ist hier bei jedem großen Turnier ein sehr wichtiges Requisit, weil alle Ehrengäste von ihr aus das Geschehen verfolgen.

Prarop hat nicht nur in Thailand, sondern in ganz Asien Petanque nach vorne gebracht. Er war eine Institution. Fuer die deutschen Teams, die auch nach Pattaya kamen, hat er sich immer freundschaftlich eingesetzt.

Veröffentlicht unter News

Goldene Ringe statt Goldmedaille

Pataratida & Thanakorn – besser bekannt als Fern & Condo hatten Hochzeit.
Bildergalerie

Der wohl weltweit bekannteste Boulespieler aus unserem Club in Phuket ist Thanakorn Sangkaew, in Thailand besser bekannt unter seinem Nickname Condo. Er ist, wenn er nicht gerade um die Welt reist in Sachen Pétanque oder aus gleichem Grund in Bangkok bei der Airforce ist, bei uns auf dem Platz in Saphan Hin.
Ich habe schon oft über ihn und seine nette Art oder seine Erfolge berichtet. Hier nur zwei Beispiele.

2014: Condo – der Goldjunge
Am 24. März 2014 wurde er 18 Jahre alt und ist in Thailand und weltweit bereits ein Superstar in unserem Sport. Seine ersten beiden Weltmeister-Goldmedaillen holte er 2013 bei der Jugend-WM in Montauban, zunächst im Tir und dann mit seinem thailändischen Team. Jetzt 2014 bei den Sea Games in Singapoor kam er mit 3 Goldmedaillen im Tir, Triplette und Mixte zurück. Wenn das kein Grund ist für ein Fest.

2020: Vom WeltMeister zum WanderMönch
In Thailand gehört eine Ordination auf Zeit für jeden jungen Mann zum guten Ton. Aber im Buddhismus ist das Mönchsein etwas anders geregelt. Beim Ordenseintritt wird nicht wie in christlichen Orden das Leben Gott geweiht und ein lebenslanges Gelübde abgelegt, sondern die Gelübde werden für die Zeit des Ordensaufenthalts abgelegt und nicht als Buße sondern als Übungsweg verstanden. Der Orden kann auch jederzeit verlassen werden und man kann ihm auch wieder beitreten. Zumindest für 15 Tage lebte er in einem Tempel und die Mönchweihe war für mich ein einmaliges Erlebnis.

Für den 23. September waren wir wieder eingeladen – diesmal zur Hochzeit. Und es gab wieder Gold für ihn in Form eines Eheringes von seiner Frau Fern. Als wir ankamen standen die Familie und er schon bereit, in den Händen große Blumengestecke mit mir zum Teil fremden Zugaben. Dann folgte um 9:09 ein minutiös von den Mönchen vorgeplanter und berechneter Ablauf von mehr oder weniger religiösen Ritualen.

Zunächst versammelte sich die ganze Festgesellschaft draußen im Hof des Hotels zu einer kleinen Prozession. In der ersten Reihe Condo und die Brauteltern, dahinter Condos Familie und seine Freunde. Dann die restlichen Gäste. Als der Zug sich in Richtung Hotel bewegte, wurde eine lange Kette mit chinesischen Böllern gezündet. Wer schon mal in Thailand in einem Tempel war, der kennt den Krachen nur zu gut. Mit dem Lärm werden böse Geister vertrieben. Bei der dieser Khan Mak Prozession zieht der Bräutigam mit seiner Familie normalerweise im Haus der Braut ein. Im Fall Condo hat die Frau das Hotel gewählt, denn sie kommt ja nicht aus Phuket.

Auf dem Weg dorthin muss der Bräutigam mehrere Stationen passieren, an denen er Aufgaben zu erfüllen hat. Eine Aufgabe gleich zu Beginn waren 10 Liegestützen für Condo auf der untersten Treppenstufe. Bei manchen der Testaufgaben wurde er unterstützt von seinen Freunden.


Dann endlich erreichte er das Zimmer, in dem seine Braut mit Freundinnen wartete. Sie trägt traditionelle Kleidung, er seine weiße Galauniform. Gemeinsam mit den Gästen gehen die beiden dann nach unten in einen kleinen Festsaal, wo die eigentliche Trauzeremonie beginnt. Die Eltern haben auf einer kleinen Bühne Platz genommen, das Brautpaar darf sich nur sitzend auf dem Teppichboden bewegen, den Kopf immer unterhalb der Eltern.


Eine ganz wichtige Zeremonie ist es, dass der Bräutigam Geld für die Braut an deren Eltern zahlt. Dieser Betrag geht nach der Hochzeit zum Teil wieder zurück an die frisch Vermählten, um es als Grundstein für eine spätere Familiengründung zu nutzen. Handelt es sich jedoch um sehr arme Brauteltern und ist das Zurückgeben vorher nicht abgesprochen worden, kann es auch sein, dass diese das Geld behalten. Die Schale mit dem Geld übergibt der Bräutigam der Brautmutter.


Mit der Höhepunkt, das Anstecken der Eheringe. Alles sehr feierlich, mit vielen Gesten, die nur die Thais verstehen.


Es ist üblich, dass die Gäste dem Brautpaar Geld überreichen. Sie setzen sich dazu in die Sessel, der Bräutigam überreicht seine Blumenschale und die Gäste legen den Briefumschlag mit Geld darauf. Im Gegenzug überreicht das Hochzeitspaar ein Geschenk an die Gäste. Die Brautjungfern unterstützen diese Zeremonie mit Liebreiz und Lächeln.


Condos Eltern schmücken das Paar mit Blumengirlanden, vor allem aus Jasminblüten. Dann bekommen sie einen Kranz aus den gleichen Blüten aufgesetzt. Beide Kränze sind verbunden mit einer Kordel. Der Vater salbt die Beiden und zeichnet drei Punkte auf die Stirn.


Das letzte Rital ist das Reinwaschen. Alle Gäste begeben sich zum Paar und schütten ein wenig mit Blumen parfümiertes Wasser über die gefalteten Hände. Das Wasser soll alles wegwaschen, was vielleicht einmal an Negativem zwischen den Personen war. Durch das sichFesthalten an einer anderen Person, gilt das Ritual für beide. Auf dem Foto ist die mehrfache Weltmeisterin Phantipha Wongschuwej (Pai). Sie ist seit 2002 ununterbrochen im thailändischen WM Team. Ihr Medaillenspiegel: WM Frauen Triplette: 4 x Gold 2004, 2006, 2009, 2013 , 3 x Silber 2002, 2008 und 2015, Bronze 2015. WM Frauen Doublette 2 x Gold 2017 und 2019 und im Einzel 2017 Bronze. Die neuestem in Doublette und Mixte sind in der Statistik noch gar nicht drin.
Um 11:30 Uhr öffneten sich dann die Türen zum großen Festsaal für die Hochzeitsparty mit Mittagessen. Jeweils 10 Personen konnten Platz nehmen an den Runden Tischen. Wir waren früh und saßen gleich in der zweiten Reihe – gut zum Fotografieren. Nach und nach füllte sich der Saal. Viele, die den ersten teil der Hochzeitszeremonien nicht mitmachten, kamen erst jetzt. Vor allem Boulespieler der Insel tauchten jetzt auf. Ich habe mal überschalgen: Platz war für über 300 Menschen an den Tischen und es blieben nicht viele Stühle leer. Pünktlich um 12 Uhr wurde ein Video gezeigt. Fern und Condo von der Kinderzeit bis heute. Dann stellten sich die Freuned und Freundinnen des Paares am Mittelgang auf und im Licht der Scheinwerfer erschien das Paar und schritt unter einem Regen von Rosenblättern die Bühne. Alles wie schon den ganzen Tag kommentiert von dem Zeremonienmeister am Mikro.


Während unten im Saal das Essen serviert wurde liefen auf der Bühne jetzt die letzten weltlichen Rituale:
Die Eltern kamen mit dazu und legten nochmals die Blumengirlanden um.
Das Paar begrüßte die vielen Gäste.
Eine kleine Champagner-Pyramide  war aufgebaut und mit lautem Knall ließ Condo den Korken in den Saal fliegen.
Kerzen wurden gemeinsam entzündet, ein Symbol für das Feuer der Liebe.
Mit einem langen Säbel wurde die 5 stöckige Hochzeitstorte angeschnitten.


Zum Schluß warteten die jungen Frauen auf den Wurf des Hochzeitsstraußes. Die Fängerin wird ja als nächstes heiraten.


Dann machte das paar die Runde durch den Saal, kam an jeden Tisch und überreichte ein Glas Champagner und ein Stück Torte. Das ist dann auch die Möglichkeit für das obligatorische Erinnerungsfoto.


Für mich gab es noch ein zweites Erinnerungsfoto mit den aus bangkok angereisten Offizielen des thailändischen Verbandes, die sich alle über das Wiedersehen freuten.
Viele weitere Fotos in der Bildergalerie.

Abschluss des Tages war dann ein Turnier zu Ehren des Brautpaare um 17 Uhr mit angekündigter Mitternachtsparty. Weil ich wusste, wie so ein Nocturne hier abläuft, blieben wir lieber zu Hause. Erst nach 6 Uhr früh war Siegerehrung. War ja Sonntag, zeit zum Ausschlafen.

Muttertag im August in Thailand

Der Muttertag wurde in Thailand erstmals am 15. April 1950 gefeiert. 1976 wurde das Datum auf den 12. August geändert, dem Geburtstag der langjährigen Königin Sirikit, die ihren Titel weiterhin trägt, auch wenn ihr Ehemann Bhumibol verstorben ist.  Die Thais feiern also sowohl die Königin (als eine Art Mutter der Nation) als auch die eigene Mutter.

Königin Sirikit wird aufgrund ihrer Führungsqualitäten besonders verehrt. Als Seine Majestät König Bhumibol 1956 in die übliche Zeit des buddhistischen Mönchtums eintrat, erfüllte sie ihre Pflichten als Königinregentin hervorragend und wurde während der Mönchszeit des Königs offiziell Regentin von Thailand. Zu ihren zahlreichen königlichen Werken gehört, dass Königin Sirikit thailändischen Frauen durch ihre SUPPORT-Stiftung die Möglichkeit gab, mit ihrem Kunsthandwerk ein eigenes Einkommen zu erzielen, und so dazu beitrug, ländliche Gemeinden aus der Armut zu befreien.

Das traditionelle Geschenk zum Muttertag in Thailand ist Jasmin. Jasmin gilt als Symbol für Reinheit, Sanftmut, Mutterschaft und bedingungsloser Liebe.

Gefeiert wird in Thailand gerne. In Phuket geht Muttertag quasi vom 5. bis 13. August. Das große Festgelände ist wie so vieles auf Saphan Hin, unweit vom Bouleplatz am Ender der Landzunge direkt am Meer.

Deshalb habe ich mal einen kleinen Rundgang gemacht. Damit auch jeder weiß wo gefeiert wird, und das gilt für ganz Thailand, werden die Wege dahin markiert durch farbige Neonröhren, teilweise zu kunstvollen Mustern arrangiert.

Besonders bei Nacht kommen sie richtig zur Wirkung. Auf einer Länge von fast 4 km wird so der Weg zum „Festplatz” angezeigt.

Und was gehört zu so einem Fest dazu: Unterhaltung für groß und klein. Für die Kleinen gibt es Karussells mit Fliegern, Minizüge die im Kreis rum fahren, Hüpfburg u.v.a.m.. Im Hintergrund das Meer und zwei kleine Nachbarinseln.

Für die Großen ist eine Halle aufgebaut, in der es alles zu kaufen gibt, was man auch sonst an jeder Straßenecke kaufen kann.


Für Alle sind im nächsten Zelt die Essen-Stände untergebracht – weil kein Thai länger als zwei Stunden ohne Essen sein kann.


Wer mit vollem Magen müder wird, kann bei einer Freiluft-Thai-Massage entspannen.


Und da ja alle mit mindestens einem Handy unterwegs sind, ist ein Photo Point sehr wichtig.


Was mir aufgefallen ist, in diesem Jahr sind nicht nur Plakate mit den Jugendfotos von Königin Sirikit zu sehen. Man beginnt auch die Frau des Neuen Königs Rama X zu präsentieren. Irgendwann wird sicher dann der Muttertag auf deren Geburtstag verlegt, wenn sie es schafft, die Mutter der Nation zu werden.

Kann man im Sitzen rennen?

Kann man – mit einem Run Bike!

Mein Bouleplatz ist in Saphan Hin. Auf der Landzunge im Osten der Stadt, umgeben vom Meer, sind rund 30 verschiedene Sportarten beheimatet.

Vor einem halben Jahr habe ich ein neues Spektakel entdeckt und diese Woche habe ich mir endlich mal die Zeit genommen, die rund 60 m auf die andere Straßenseite rüber zu gehen.

Auf dem großen Platz auf dem die Scater sich austoben und Basketball an 6 Anlagen gespielt wird, war plötzlich noch was anderes zu sehen. Kleine Kinder auf Rädern rasten wie die Profis um einen Parcours, überholten sich, legten sich in die Kurven. Oft waren es mehr als 20 Kids, die sich jagten.

Diese Woche waren es nur 6 Kinder, das Wetter war nicht zu gut. Ich holte mir was zu trinken und da sah ich,wie der Coach mit dem Auto vorfuhr, beladen mit einem Wägelchen voll Utensilien. Ihn und das Wägelchen habe ich schon immer pünktlich um 18 Uhr gesehen. Hinten im Auto saß ein kleines Mädchen in grün-gelbem Sport-Dress, das mir gleich freundlich zuwinkte. Auch das ist nichts Besonderes in Thailand, dass man als Farang bestaunt und angelächelt wird.


Als die Biker den Parcours mit Pilonen aufgebaut hatten und die ersten Runden gedreht wurden, musste ich mir das aus der Nähe ansehen.


Ich machte ein paar Fotos und fragte dann den Coach nach dem Namen des Sports: Run Bike.

Die Kraft der Beine geht nicht in die Pedale, sondern auf den Asphalt (oder Beton, wie in Thailand). Der Parcours war etwa 20 x 50 Meter abgesteckt, mit einer Kurve als kleine Schikane. Die Kids „rasten” im Kreis, überholten sich und von außen gab der Coach seine Ratschläge. Bis zum Lenkrad hoch wurden die Füße gestreckt, um dann mit aller Kraft für neuen Schwung zu sorgen.


Der Coach erzählte mir, dass die Kids hier 4 Jahre alt sind. Natürlich habe ich auch im Internet recherchiert und gesehen, dass es den Sport für Erwachsene ebenfalls gibt. Allerdings sehen da die Räder etwas anders aus.

Was mir übrigens in Thailand immer wieder auffällt, dass die Eltern ihre Kinder zum Sport bringen, dableiben und ihnen zusehen. Aber nicht, um sich von außen einzumischen, wie ich das früher oft von vielen Pétanque-Fußball-Handball-usw-Mamas&Papas gesehen habe. Sie beschäftigen sich lieber mit dem Handy 😉  aber sie sind dabei.

Erste Rückblende. 1995 war die erste DM Pétanque für Kinder in Crumstadt. Ich konnte damals arbeitsbedingt nicht dabei sein, aber die Berichte, die ich hörte, waren alles andere als erfreulich. Eltern auf dem Spielfeld, die ihren Kindern sagten, was sie zu tun hatten, die an Stelle des Schiris gemessen haben usw. Die zweite DM war dann in Bamberg und ich war als Oberschiedsrichter mit dabei. Bevor die Veranstaltung los ging, rief ich zunächst alle Eltern zusammen und erklärte klipp und klar, wenn ich ein Elternteil auf dem Platz oder sich in das Spielgeschehen einmischen sehe, werde ich Platzverweis erteilen. Das hat gewirkt. In der Pétanque-Presse stand dann im Bericht zur DM die Frage, ob der Oberschiedsrichter nicht der bessere Jugendwart wäre. Zwei Jahre später kam es dann auch so. Und in dieser Funktion kam ich 1999 nach Phuket, genau an den Platz, von dem ich gerade berichtet habe.

Zweite Rückblende. Zwei-, dreimal durfte ich als Kind meinen Vater begleiten zum Schauinsland-Rennen für Motorräder mit und ohne Beiwagen. Wir hatten immer den gleichen Platz in der Forsthauskurve, ziemlich unten an der 12 km langen Schauinsland-Höhenstraße mit 173 Kurven. Was mich damals faszinierte war, wie sich die Motorradfahrer in die Kurven legten. Oft genug sprühten da Funken. Und die Beiwagenfahrer waren noch wagemutiger. Wie sie von einer Seite auf die andere sprangen! Wie sie manchmal mit ihren Jacken (fast) die Straße berührten. Diese Bilder kamen mir in den Kopf, als ich die Kids in den Kurven sah.

Dritte Rückblende. Nochmals Schauinslandrennen. Wenn wir nicht dabei sein konnte, was ja bis auf Ausnahmen der Fall war, pilgerten wir am Sonntagabend zu B3. Dort saßen wir dann auf der dreieckigen Stange entlang der Zufahrt und warteten. Damals gab es noch keine Autobahn und die Teilnehmer, zumindest die aus dem Norden, fuhren auf der B3 nach Hause. Ein kurzes Winken unsererseits wurde oft belohnt. Und das machte uns Kinder wieder stolz. Die nächsten tage fühlte ich mich auf meinem Fahrrad wie ein Rennfahrer, legte mich in die Kurven, trat in die Pedale.

Aber ich glaube, die kleinen Run-Biker in Phuket machen das professioneller. Vor allem die Ausrüstung und der Schutz stimmen.

Ich gönne es ihnen, mit vier Jahren musste ich noch mit kurzen Hosen und langen Strümpfen (am Gummiband) in den Kindergarten. So ändern sich die Zeiten.
Mit sonnigen Grüßen aus Phuket
Klaus

Land des Lächelns

Thailand ist weltweit als „Land des Lächelns“ bekannt. Dies hat nichts mit der berühmten gleichnamigen Operette von Lehár zu tun, die in China spielt.
Diese Bezeichnung entstand durch einen Werbeslogan des thailändischen Fremdenverkehrsamts aus den sechziger Jahren. Ein friedlicher Lebensstil ist in der thailändischen Geschichte stark verankert. Die Thais neigen zu einer gelassenen Lebensweise, welche bis zum heutigen Tage durch den Ausdruck, ja das Lebensgefühl, „Sanook“ (Spaß) geprägt ist. Na ja, wenn das Leben ein Spaß ist, hat man wahrscheinlich auch viel zu lachen.


Alle Menschen auf unserer Erde können lachen. Diese wunderbare Fähigkeit ist beim Menschen von Geburt an verankert. Und die Thais lachen vielleicht sogar ein wenig zu viel. Ich habe vor Jahren auch mal geschrieben: „Ich habe noch nie so viel lächelnde Dummheit gesehen wie hier in Thailand”. Das klingt hart, aber zu Beginn meines Hierseins bekam ich immer mehr diesen Eindruck.

Dadurch, dass immer noch keine richtige Stabilität, weder in Wirtschaft noch in der Politik, herrscht ist das Leben der Thais härter geworden, sodass auch sie nicht andauernd lachen können. Das Lächeln auf dem Gesicht der Thais hat sich verändert, das kann sogar ich als Farang sehen. Naivität und Herzlichkeit stellen das Lächeln seltener dar, werden verdrängt durch Skepsis und sogar Unehrlichkeit. Diese Lächeln dienen der gesellschaftskonformen Höflichkeit.

Selbst wenn eine Situation aus westlicher Sicht verfahren ist, lächeln Thais strikt weiter. Dies ist eine Art das Gesicht zu wahren. Ausländer, die ihre Fassung verlieren, laut oder gar unhöflich werden, kommen in Thailand nicht sehr weit. Auch wenn Sie eigentlich recht haben. Trägt man seine Beschwerde mit einem Lächeln vor, kommt man garantiert ans Ziel.

Mit einem Lächeln drückt man Respekt, Gelassenheit und Freundlichkeit aus.

Ich habe schon früher festgestellt, dass man in Ländern, in denen die Sonne mehr scheint als in Deutschland, mehr lacht oder lächelt, mehr singt oder tanzt, einfach fröhlicher ist. Und jetzt ist ja in Europa Sommer. Für die meisten fast schon wieder zu viel und leider kein Grund zum Lächeln.

Warum geben wir dem Sommer mal nicht eine ganz andere Bedeutung? Was ist da so alles möglich.

Mit Freunden Spaß haben, Tage voller Leben mit unseren Lieben.

Bis spät in die nacht draußen sitzen und in glückliche Gesichter schauen.

Den Duft der Blumen, des Grases, der Felder einsaugen.

Und – Lächeln ist ansteckend. Andere werden angesteckt davon, von unserer Art die Welt zu sehen.

„Ich möchte in deinem Lächeln leben“. So steht es an einer Bushaltestelle in Spanien.

Wir können alle die Dunkelheit mit Lächeln, Freude und Liebe durchbrechen!

Veröffentlicht unter News

Turnier „Bonjour Phuket”

Foto-Galerie

„Bonjour Phuket” ist französisch und heißt so viel guten Tag Phuket, oder etwas freier übersetzt willkommen (in) Phuket. Bonjour Phuket ist auch der Name eines sehr aktiven gemeinnützigen Vereines, der sich ausschließlich aus Ehrenamtlichen zusammensetzt und sich zu 100 % den französischsprachigen Menschen in Phuket widmet.
Das Programm ist groß, reicht von A wie Art et création bis Z wie Zanimo, insgesamt rund 30 Aktivitäten. Da geht es um praktische Hilfe für Neuankömmlinge, Kultur von Musik und Gesang bis Theater und Reisen. Fei Franzosen steht natürlich auch Genießen hoch im Kurs: Weinproben, Kochen, Dinner u.m.Viele Angeboten betreffen den Sport: Radfahren, Wandern, Tauchen, Hochseefischen und natürlich auch Pétanque. Bei Pétanque hieß es lange Zeit auf der Homepage „Poste a pouvoir” (Position unbesetzt). Jetzt hat sich das geändert und da steht: Verantwortlich: Klaus.
Vorsitzender ist derzeit der französische Konsul Alain Faudot, der sein Büro 300 m von uns entfernt in unserer Wohnanlage hat. Gespielt wurde immer bei Froggy, einem Restaurant mit 5 Bouleplätzen, wo ich auch jeden Mittwoch spiele. Vor kurzem fragte mich Bernard, der Besitzer von Froggy, ob ich nicht Lust hätte, dieses Ehrenamt zu übernehmen. Also besuchte ich den Konsul und wir hatten mehr als eine halbe Stunde lang ein interessantes Gespräch. Bei einem zweiten Treffen waren dann noch Bernard und Philppe, der Vizepräsident und Generalsekretär, dabei.

Der Termin wurde auf den 18. April gelegt, weil die Woche zuvor Songkran war, das thailändische Neujahrs- und Wasserfest war.


Man ließ mir freie Hand für die komplette Organisation und für den Einkauf der Pokale und Medaillen. Lediglich der Zeitrahmen war vorgegeben: Einschreibung ab 14 Uhr, Turnierende um 18:30, danach Aperitif und Buffett im Restaurant.


Ich machte mir Gedanken, fuhr schon mal zu meinem Pokalhändler um die Preise zu erfragen, entwarf die Schilder für die Pokale und Medaillen und gestaltete eine Urkund für die Finalisten. Schnell kam die Antwort von Alain. Er entschied sich für einen der beiden Medaillen-Vorschläge und schlug noch zwei kleine Textänderungen vor. Diese betrafen den großen Wanderpokal, der von Turnier zu Turnier jeweils an das Siegerteam kurz übergeben wird – zumindest so lange, bis alle Fotos gemacht sind. Danach werden auf dem Sockel die Namen des Teams verewigt.

Dann ging es an die Vorbereitungen und die Umsetzung und am Dienstag war es soweit. Insgesamt 19 Voranmeldungen gab es für das erste Turnier nach über einem Jahr. Einige der Spielerinnen und Spieler kannte ich bereits von den Mittwochsturnieren. Eigentlich hatte ich alles für ein Triplette-Turnier vorbereitet, aber bei dieser Zahl (ein 20. Teilnehmer wurde noch vor Ort gefunden) bot es sich an, auf den 5 Plätzen ein Doublette Turnier durchzuführen. Ich hatte alles so vorbereitet, dass in jedem Team ein Tireur vorhanden sein sollte. Acht konnte ich finden, zwei wurden dann noch gelost.

Jeder durfte seine Startnummer ziehen und kurz nach 14:30 war ich startklar. Ich erklärte allen nochmals das System: 3 Vorrunden mit jeweils wechselnden Partnern, die besten sechs spielen das große Finale, die Platze 7 bis 12 das kleine Finale (3. und 4. Platz). Für die Finalrunde entschied ich mich für Triplette, denn so waren auch die Preise vorbereitet. Und von den 20 Teilnehmern waren so 12 in der Finalrunde.

Das Turnier lief problemlos, alle hatten ihren Spaß und so sollte es ja auch sein. Wenn es irgendwo Probleme oder Fragen gab, war ich als Schiedsrichter zur Stelle.

Übrigens, Jaev hatte auch die Möglichkeit mit zu spielen, weil Alain um 15:30 einen Termin hatte und sie durfte ihn ersetzen.

Pünktlich um 18:30 waren wir fertig und man versammelte ich in der bar zum Aperitif und zur Siegerehrung.

Da Alain noch nicht zurück war, unterstützte ich Philippe bei der Preisverleihung. Dass es allen Spaß gemacht hat, konnte ich nicht nur sehen, man hat es mir auch gesagt und mir gedankt für den Neuanfang. Alle Fotos hier in der Foto-Galerie.

Veröffentlicht unter News

Wieder mal Gäste aus Deutschland

In dieser Woche waren gleich vier Gäste aus Deutschland in Saphan Hin und den anderen Plätzen zu finden. Die Thailänder freuen sich immer über Spieler die vorbei schauen und wenn sie dann auch noch gut spielen sind sie schnell integriert.

Das Foto zeigt von links nach rechts die Brüder Julian und Moritz aus Halle und Links von mir Jürgen aus Köln. Für Ihn war es der letzte Abend  – bis zum nächsten Jahr. Er war vor Corona schon mehrere Jahre in Phuket.

Der vierte im Bunde, Lutz aus Berlin war an diesem Abend leider nicht da. Da habe ich ein separates Foto eingeklinkt.

Veröffentlicht unter News

TV5 sendet vom Fishing Parc

Am letzten Mittwoch nach dem Spielen bei Froggy erzählte mir mein Freund Alain, dass der französische Fernsehsender TV5 Dreharbeiten hat über Pètanque in Thailand. Und man suche noch einen Experten mit viel Hintergrundwissen über die Entstehung, die Verbandsarbeit usw. „Hast du keine Lust, diesen Part zu übernehmen, ich kenne hier keinen, der soviel darüber weiß wie du”. Ich sagte zu und er telefonierte sofort mit Stephane, der in Phuket den Fishing Parc betreibt – mit Bouleplatz – wo die Dreharbeiten stattfinden sollten.
Ich versprach ihm Informationen zukommen zu lassen und wurde daraufhin prompt zu den Aufnahmen gestern eingeladen.

Laut wikipedia ist France 5 ist ein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender Frankreichs, der zu France Télévisions gehört. Er sendet prinzipiell nur Bildungsprogramme, zu dem z. B. Dokumentationen und Fernsehdiskussionen gehören. Es finden sich im Gegensatz zu France 2 und France 3 normalerweise keine Spielfilme im Programm. Er hat vier Programmschwerpunkte: Dokumentationen, Magazine, Jugendprogramm und Cartoons. Bei den Magazinen gibt es die Reihe „Echappées belles”, wo über besondere Reiseziele berichtet wird. Soviel zum Background. Was ich nicht herausfinden konnte, vor allem weil gestern alles etwas hektisch war, ob es eine Sendung über Phuket oder Thailand wird und welchen Part darin Pétanque spielt.

Da ich noch nie in Rawai beim Fishing Park spielte, den Platz also noch nicht kannte, trafen wir uns mit Alain auf halber Stecke. Er führte uns per Moped durch winklige Nebenstraßen zum Ziel. Ich war überrascht: eine nette Bar, einige Gäste saßen an schattigen Plätzen. Hinter der Bar ein See, in dem geangelt werden kann. Die Bouleplätze sind mittlerweile von 10 auf 4 zusammen geschrumpft.
Der Parc liegt in Rawai. Rawai liegt ganz im Süden der Insel und hier leben (fast) all die Franzosen von Phuket. Nach Corona habe ich nicht mehr in Rawai gespielt, sondern mich für Saphan Hin und die Thais entschieden. Aber gestern habe ich plötzlich wieder viele gute alte Bekannte wieder gesehen, denn das TV-Eerignis war da unten allen bekannt. Was mich sehr gefreut hat, wirklich alle freuten sich, mich mal wieder zu sehen.

Hier ein Foto mit Klaus & Klaus, aber nicht von der Woterkant sondern aus Berlin und Phuket. Klaus kommt scho seit Jahren im deutschen Winter ins sonnige Phuket.
Wir waren um 14 Uhr da, 15 Minuten zu früh, weil das Mittagessen zu schnell ging. Um 14:30 fuhr ein Polizeiauto vor, darin die Thai-Spieler von Saphan Hin. Däng, einer der Spieler ist Polizist, also nutzt man die Möglichkeit.

Der Gegner waren 3 Franzosen: Jean-Pierre, Sébastien und Christophe. Jean-Pierre Gioe kommt eigentlich aus Monaco und ist dort immer wieder im Nationalteam oder als Coach im Einsatz.

Er war der chef d’équipe. Bei den Thais übernahm dieses Amt Muay – er ist auch der Chef in Saphan Hin.
Als letztes gegen 14:45 traf auch der Bus der „Macher” ein. Drin saßen der Regisseur, Kameramann, Fernpilot Yves le Baccon und sein Begleiter und Übersetzer. Kurze Begrüßung, Aufbau des Equipements, kurze Einweisung der Spieler und kurzes Warmspielen – und schon ging es los.


In der ersten Aufnahme holten die Thais durch gutes Legen und Schießen einen Punkt. So ging es weiter bis zum 4:0.

Yves und sein Partner filmten auch mit einer Drohne, um das Spiel aus allen Blickwinkeln festhalten zu können.

Für die rund 30 Zuschauer und mich war es klar, dass es so weiter geht.Aber wenn man aber genau hingeschaut hat, hätt da statt 4:0 mindstens 6:0 auf dem Punktezähler stehen müssen.

Yves war immer auf Höhe der Kugeln, sehr sportlich!

Am Ende hieß es 13:4 für Sébastien, Jean-Pierre, Christophe. Ich kenne das Team der Thais ja vom täglichen gemeinsamen Spielen an jedem Abend, aber was sie gestern gezeigt haben, war weit unter ihrem Niveau. Man könnte fast annehmen, dass sie für einen Film im französischen Fernsehen die Franzosen nicht verlieren lassen wollten. Ist reine Spekulation meinerseits, weil ich die vier anders kenne.
Abends auf dem Platz in Saphan Hin haben die vier ihr Fett weg bekommen. Das Ergebnis hatte sich schnell rumgesprochen.

Nach dem Spiel gab es noch Interviews mit den beiden Spielführern und ihrer Meinung zum Resultat uns zur Spielkultur auf Phuket zwischen den Thais und den Franzosen.

Dann wurde auch ich noch interviewt über die Entstehung des thailändischen Verbandes, die Rolle des Königshauses und des ersten Präsidenten, Pétanque in den Schulen, Pétanque beim Militär und der Polizei.

Nach mir war Alain an der Reihe. Er hatte mir den Vortritt gelassen, weil Meine Frau drängelte, um zum abendlichen Zumba zu kommen. Deshalb habe ich von ihm nur ein Foto ohne Mikro – mea culpa.
Wenn ich etwas weiß über die Ausstrahlung Mitte März weiß, werde ich das online setzen.

Veröffentlicht unter News

Unglaublich: Neuer Führerschein in einer Stunde

Heute ein kleines Erlebnis, untypisch Thailand. Wenn man hier etwas offiziell erledigen muss, stellt man sich auf Wartezeiten ein. Ende November legte ich alle Dokumente korrekt bei der Behörde vor und bekam einen Termin für den 6. Februar.
Der Termin war um 8 Uhr angesetzt. Jaev als Thailänderin meinte, das reicht auch um 9 Uhr als ich sie weckte. Beamten kommen immer später. Aber ich habe mich (mal) durchgesetzt und wir waren 4 Minuten vor 8 Uhr bei der Driving License Section. Da standen schon in zwei Reihen die Menschen an.

An der Frontseite eines Zeltes war erklärt, was passieren wird – und dass Begleitpersonen draußen bleiben sollen.

Ich stellte mich bei Warteschlange 2 an: For people who have already apointment – also Leute die schon einen festen Termin haben. Ich war der 15. in der Reihe und was mich sehr verwunderte, alle Wartenden waren Thais.

Eher eine Minute vor 8 als eine Minute zu spät öffnete sich die Tür und eine Beamtin mit Mikro erklärte, wie es weite geht – natürlich nur auf thailändisch. Die beiden Warteschlangen lösten sich auf, die einen standen jetz links, die andern rechts und der Großteil wurde in Raum 1 geschickt. Ich hatte zumindest verstanden, dass alle mit festem Termin jetzt plötzlich in Reihe 1 sich anstellen sollen. Wer in Thailand das Mikrofon hat, hat das letzte Wort.


Jetztz muss ich noch was erklären. Eine große Neuheit gab es seit dem letzten Führerschein 2018. Auf den gesammelten Papieren, die ich zum Termin mitbringen musste,tackerte die Beamtin einen kleinen Zettel mit QR-Code und Internetadresse für DLT eLearning für eine Stunde. Ich musste mich anmelden, bekam einen Zugangscode und startete das Programm. Eine Stunde lang wurde mir dann gezeigt, wie man in Thailand richtig mit dem Auto unterwegs ist. Wenn ich den Film mit der täglichen Realität vergleiche, glaube ich, dass ich in einem ganz anderen Land lebe. Ich habe also die Stunde durchgehalten, denn man konnte sich nicht vorwärts klicken. Fünfmal wurden die lehrreichen Filme unterbrochen und man musste Testfragen beantworten.
Das Video begann mit einer Art Führerscheinprüfung. Eine junge Frau saß im Auto, auf dem Beifahrersitz ein Experte. Sie wollt losfahren, ohne angeschnallt zu sein. Erste Rüge und Erklärung. Sie fuhr in der Stadt zu schnell. Zweite Rüge und Erklärung. Sie überholte links (in Thailand ganz normal bei Linksverkehr). Dritte Rüge und Erklärung. So ging das eine halbe Stunde weiter – nur unterbrochen durch Testfragen. Danach traten Experten auf, die über die Themen Alkohol, Feiertagsverkehr, Überholen, Blinken beim Abbiegen oder halten, Warnblinken (bei den Thais sehr beliebt, vor allem wenn sie mitten auf der Straße stehen um Essen einzukaufen) und weitere wichtige Themen. Die letzten paar Minuten waren dann amerikanische Videos über Extremunfälle bei verschieden Geschwindigkeiten. Am Ende kam nochmals ein Test mit Fragen. Ich habe alles versucht zu beantworten. Ich war gut, denn ich bekam online eine Fahrerlaubnis für 6 Monate!

 

Zurück zum 6. Februar. Ein mir sehr gut bekanntes Datum: war der Geburtstag meines Bruder Hermann. Mein letzter Führerschein 2017 war ausgestellt am Geburtstag meiner Enkelin Amelie. Bleibt also alles in der Familie. Ab jetzt ging alles sehr schnell. Die Beamtin an Station 1 prüfte nochmals die Papiere, die sie mir selbst im November gegeben hatte. Ich zeigte ihr meinen erfolgreichen Internet-Kurs-Abschluss. Sie nickte wohlwollend und sagte mir, dass ich die Papiere in den Korb bei Station 5 legen soll.

Gesagt getan, ich war also jetzt der dritte, der da wartete. Ich setzte mich neben meinen beiden Vorplatzierten auf eine Stuhl und wartete. In den nächsten 20 Minuten füllten sich die Stühle um mich herum. Ein Beamter kam, der bis jetzt in einer anderen Ecke saß und mit dem PC beschäftigt war, kam zu Station 5. Er lehrte den Korb 5 uns stempelte erst mal die Formulare und machte extrem wichtige Striche auf die Papier und seine Unterschrift.

Dann wurden die gut 30 Menschen für den anstehen Physical test aufgefordert, sich am Ort des Geschehens einzufinden. Er erklärte, was hier zu tun ist. Alles auf Thai, ich war ja der einzige Farang, Ausländer. Da ich ja einen Kopf größer war als alle um mich herum stellte ich mich in die letzte Reihe. Aber ich hatte das Procedere ja vor 5 Jahren schon mal gemacht und konnte mich noch erinnern. Und hier ein Stück Originaltext von 2017: Ich kam als fünfter dran. Ich setzte mich auf den Stuhl, den rechten Fuß Richtung der beiden montierten Pedale: Gas und Bremse. Ich musste Gas geben und wenn das rote Licht (eine Ampel?) aufleuchtet, bremsen. Die Reaktionszeit kann dann abgelesen werden. Ich schaffte das zweimal, erkannte richtig die Farben der Ampel aber weiß immer noch nicht, was die Schilder zur Prüfung von Farbenblindheit (kannte ich von irgendwelchen andren Tests) bedeuten sollen. Aber ich hatte bestanden. Einziger Fehler im Text: diesmal kam ich als dritter dran. Please go to counter 4.


Ich nahm meine Papiere und ging zum Schalter 4. Hier musste ich erst mal 505 Baht bezahlen. Die hochdekorierte junge Uniformierte – 3 Sterne und drei Balken in Gold – kassierte und tippte meine Daten in den PC ein. Dann erhielt ich einen Beleg und eine Nummer: Please go to Station 7.


Gesagt, getan. Und ich kam gleich dran. An Station 7 wird die Führerschein-Karte erstellt. Ich setze mich auf den Stuhl vor die Kamera und muss erst mal mein Hemd bis oben zuknöpfen. Dann Brille absetzen, mich gaaaanz zurücklehnen und direkt in die Linse schauen. Klick. Klick. Pease sit down and wait.

Nach 5 Minuten versucht sie meinen Namen aufzurufen. Da ich der einzige Mister war, wusste ich sofort, wer gemeint war. Sie überreichte mir mein neues Kärtchen, das jetzt wieder seine Ehrenplatz in meinem Geldbeutel hat. Der Führerschein ist in Thailand gleich zu setzen mit einem Personalausweis. Für mich heißt das, dass ich nicht immer bei jedem Geldwechsel meinen Reisepass mitnehmen muss. Sogar Flüge innerhalb Thailands kann ich mit diesem Dokument tätigen. Und bei manchen Eintrittspreisen in Museen o.ä. zahle ich den Thai-Preis und nicht den höheren Touristen-Preis.


Nach genau einer Stunde war alles fertig – ein neuer Rekord. Bis zu meinem Geburtstag anno 2028 bin ich versorgt.

Veröffentlicht unter News