Put Jaw Shrine

Put Jaw ist der älteste chinesische Shrine (Tempel) auf der Insel. Er wurde im 18. Jahrhundert von chinesischen Immigranten erbaut, die ihre Dankbarkeit und Wertschätzung gegenüber dem thailändischen Volke zum Ausdruck bringen wollten.

Der Tempel stand zuerst in der Soi Romanee und eurde nach einem großen Brand an seinem heutigen Platz an der Ecke Ranong Road / Soi Phu Thon aufgebaut. Er wurde 1908 umfassend renoviert und er setzt sich, aufgrund seiner Tore mit geschwungenen roten Dächern, deutlich von seiner Umgebung ab.


Sehr eindrucksvoll sind hier die Figuren chinesischer Gottheiten und Dämone.

Hier der Altar mit den Kaisern und Kriegern.

Hier die Seite mit den weiblichen Bodhisattvas.

Der Shrine ist auch als Kwan Im Teng bekannt, da es zu Ehren von Kwan Im gebaut wurde, der chinesischen Göttin der Barmherzigkeit. Im Innenraum befinden sich neben einer Skulptur Guanyins auch viele Nachbildungen ihrer ergebenen Helferinnen.


Guanyin (Kuan-yin, Kwan Im) ist im Mahayana-Buddhismus ein weiblicher Bodhisattva des Mitgefühls, die absoluten Frieden und allumfassender Liebe symbolisiert. Darüber hinaus ist sie dafür bekannt, Kindersegen zu bringen und Heilung zu schenken. Die verschiedenen Schreibweisen kommen v. a. durch verschiedene Übersetzungen aus dem Chinesischen. Guān ist das Schriftzeichen für „Anschauung, Ansicht“, Yīn bedeutet „Ton, Laut, Schall“. Der Name bedeutet übersetzt etwa „die Töne der Welt wahrnehmend“.

Bodhisattvas sind Wesen, die als Menschen bereits Bodhi (Erleuchtung) erfuhren, jedoch auf das Eingehen ins Nirvana verzichteten, um stattdessen allen anderen Menschen zu helfen, ebenfalls dieses Ziel zu erreichen.

Der Buddhismus unterscheidet zwei Hauptrichtungen: Hinayana und Mahayana.
Hinayana (Kleiner Weg) – klein bezieht sich auf die Motivation für den Weg. Aus der Erkenntnis des Leids (Erste Edle Wahrheit) wünscht sich der Buddhist Erlösung vom Leid zu erlangen. Die Motivationbezieht sich nur auf ein Lebewesen (sich selbst) und ist somit im Vergleich zum Leid der vielen Lebewesen eine kleine Motivation ist. Jemand, der sich wünscht, dass alle Wesen Leiderlösung erlangen und dafür die persönliche Verantwortung übernimmt, hat eine größere Motivation und zählt zum Mahayana (Großer Weg). Das Wohl der eigenen Person wird dem Wohl aller anderen untergeordnet. Dabei spielt das Bodhisattva-Ideal eine zentrale Rolle.


Viele Einheimische kommen hierher, um Hilfe zu suchen. Bei Fragen, die mit Ja oder Nein zu beantworten sind, befragen dann das Orakel.

Dabei werden zwei nierenförmige Hölzer – eine Seite glatt, eine abgerundet – an die Stirn gehalten. In voller Konzentration auf die Frage werden die Hölzer fallen gelassen. Sind je eine runde und eine glatt Seite zu sehen, bedeutet dies Ja, zwei gleiche Seiten Nein. Wer die Zukunft befragen will oder gesundheitliche Probleme hat, wählt eine andere Art des traditionellen Tempelorakels. Auf den Altären stehen röhrenförmige Behälter (vorne links) mit nummerierten Bambusstäbchen. Man knieht nieder und schüttelt diese Behälter so lange, bis ein einziges Stöckchen herausfällt.


Jedes Stöckchen hat eine Nummer und in zwei Schränkchen an der Wand links und rechts liegen die entsprechenden Vorhersagen, jeweils der Ziffer auf dem herausgefallenen Stäbchen entsprechend. Zur Diagnostik von Krankheitsbildern kann die auf dem Stock geschriebene Nummer verwendet werden, um ein Rezept aus dem Tempel zu bekommen (nur in Chinesisch). Dieses bringen sie dann in einen chinesischen Kräuterladen und erhalten die entsprechende Medizin. Viele Eltern mit chinesischen Vorfahren kommen auch hierher, um den richtigen Namen für ihre Neugeborenen zu finden. Sie sind der Überzeugung, dass ihre Kinder mit dem richtigen Namen ein gutes und langes Leben haben werden.

Der Put Jaw Shrine und der Jui Tui Schrein sind, obwohl aneinander gebaut, zwei verschiedene Tempel mit getrennten Eingängen. Ich empfinde sie aber immer wieder als eine große spirituelle Einheit.

Beide Tempel sind zudem das Zentrum des jährlich stattfindenden und neun Tage andauernden Vegetarischen Festivals mit vielen Ritualen für das eigene Seelenheil, das auf das Jahr 1825 zurückgeht. Die Teilnehmer verzichten 9 Tage lang auf den Verzehr von tierischen Produkten, Alkohol und anderen Rauschmitteln und die Mah Song, die Medien oder Auserwählten, unterziehen sich auch  okkulten Handlungen: etwa den Lauf über glühende Kohlen, das Besteigen von Leitern aus Sprossen von Schwertern, das Werfeneiner heißen Öllampe auf den Oberkörper oder das Durchbohren der Wange mittels eines scharfen Spießes. Den Abschluss des Spektakels bildet eine mitternächtliche Prozession, in deren Rahmen die Götter von Phuket Town ans Meer nach Saphan Hin geleitet werden und dort in den Himmel zurückkehren.