Papaya each day keeps the Doctor away

Beim Gemüsehändler oder im Supermarkt findet man sie immer mehr, einmal klein und bis zu einem Kilo schwer, einmal groß und gut 3 kg schwer: Papayas. Nur die wenigsten wissen, ob sie zugreifen sollen. Es sei denn, sie waren schon mal in Thailand oder einem anderen exotischen Land und haben dort Papaya kennen gelernt. Denn der Geschmack in den Anbauländern und in Deutschland, das sind zwei Welten. Ein Grund dafür, eine Papaya reift nicht wie eine Banane nach – schmeckt aber nur reif wirklich super.

Ich erinnere mich an viele Details meiner ersten Reise 1999 nach Phuket. Wohl auch deshalb, weil diese Eindrücke für mich so umwerfend waren. Dazu gehört auch meine erste Begegnung mit einer Papaya. Im Hotel gab es Frühstücksbuffet. Als Deutscher stürzte ich mich auf Kaffee, Croissants, Toast und was dazu noch gehört. Die Asiaten bedienten sich in einer anderen Ecke mit Reis, Suppen u.v.a.m. Zwischen Asien und Europa war das Fruchtbuffet aufgebaut: Ananas, Wassermelone und etwas orange-rotes, was ich nicht kannte: Papayas.Nach dem 3. Tag bestand mein Frühstück aus Kaffee und Früchten. Für die Suppenecke fehlte mir damals noch der Mut.


Papaya hat einen Zweitnamen: Baummelone. Und mit einer reifen Melone stimmt das Fruchtfleisch in Aussehen und Konsistenz in etwa überein. Aber wie sieht der Papaya-Baum aus? Jetzt, wo ich immer welche im Garten stehen habe, fällt es mir leicht, Papayas zu beschreiben. Die Papaya ist eine mächtige, meist unverzweigte, aufrechte, baumartige Pflanze. Der einzelne „Stamm“ erreicht Wuchshöhen von 5 bis 10 Metern. Aber aufgrund der fehlenden Verholzung, der Wuchsform und der Langlebigkeit ist die Papaya weder Baum, noch Strauch, noch Staude – die Botaniker sprechen vonsprechen von einem „baumförmigen Kraut“. Und sie sagen auch, dass die Frucht eine Beere ist.


Für mich ist die Papaya das Urbild und Sinnbild des Lebens hier. Man könnte zum Philosophen werden, wenn man eine Papaya vom ersten bis zum letzten Tag betrachtet. Fangen wir mal von vorne an.

Papaya-Sprösslinge gehen im Garten immer wieder allein auf, weil mal eine überreife Frucht zur Erde fällt oder meine Frau die reste der Papaya, Schale und Kerne, als Düngung in die Erde eingräbt. Meist gehen dann in einer Ecke über 10 Samen auf – aber nur die Stärksten setzen sich durch, die kleineren werden unterdrückt.

Ist die Pflanze dann etwa 50 cm hoch, wird sie an den endgültigen Platz versetzt. Die Blätter wachsen spiralförmig um den Stamm und werden kontinuierlich nach einer gewissen Zeit abgeworfen. Das hat nichts mit Jahreszeiten zu tun, die gibt es ja hier nicht im europäischen Sinne. Der Kreislauf der Natur heißt hier: einfach wachsen, nach oben streben, der Sonne entgegen. Was unten ist, was Vergangenheit ist, wird abgeworfen.


So bleibt der Stamm unten kahl ist und oben drauf sitzen die Blättern. Am Stamm bleiben als Erinnerung an ein Blatt nur kleine Narben erhalten, die die Struktur eines solchen „Stammes” ausmachen.

Die Blätter sind lang gestielt und haben, wenn erwachsen, einen Durchmesser bis zu 70 cm. Sie sehen aus wie große grüne Hände mit meist 7 Fingern.

Nach etwa einem Jahr entspringen aus den Blattachseln die ersten Blüten, daraus Knospen. Die Blüten und die späteren Früchte wachsen also direkt am Stamm. Ich kenne hier sonst keine Pflanze, an der man Leben und Sterben so schön ablesen kann.

An der Papaya findet man alles auf einmal: Blüten, Knospen, grüne Früchte, orange Früchte und braune abgestorbene Blätter, die herunterfallen wie welkes Herbstlaub. Und so geht es immer weiter. Ganz oben treiben die jungen Blätter, darunter sitzen die Blüten und die ersten kleinen Papaya-Früchtchen. Die einen sind 3 cm, die nächsten 10, etwas tiefer die 20, 30, 40 cm langen Früchte.

In der untersten Reihe bekommen sie orange Streifen und wechseln dann immer mehr zu orange. Dann wird es Zeit zur Ernte, sonst fällt die reife Frucht zur Erde und es beginnt wieder von vorne. Wiedergeburt in Vollendung. Denn irgendwann einmal hat auch diese Pflanze keine Kraft mehr. Dann hängen oben noch die letzten Früchte, die Blätter sind gefallen und bald fällt die Säge die Papaya. Unten wachsen ja schon die nächsten Generationen.

Zurück zur Frucht. Das Fruchtfleisch wird bei reifen Papayas butterweich, ist wasserreich und erfrischend. Es schmeckt sehr saftig, mild und süß und ungefähr wie ein Mix aus Melone und Pfirsich. Unreife Papaya hat einen herben Geschmack und wird in Nordthailand zu dem scharfen Papaya-Salat verwendet.
Die Papaya stammt ursprünglich aus Südmexiko und Mittelamerika, der Name Papaya aus der Sprache der Indios. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts begannen die Spanier Papayas auf den Antillen und den Philippinen anzupflanzen. Heute wird sie weltweit in den Tropen und Subtropen kultiviert.

Wie gesund ist eigentlich Papaya? Wenn man da ins Internet schaut, ist das ja die Wunderfrucht. OK, dass Papayas als Schlankmacher bezeichnet werden, kann ich gut nachvollziehen bei nur 32  Kalorien pro 100 g. Aber sie enthält auch große Mengen des Enzyms Papain, das dabei hilft, Eiweiß zu verdauen und die Fettverbrennung zu beschleunigen. Schon eine Papaya von 100 g deckt beispielsweise unseren Tagesbedarf an Vitamin C zu mehr als 150 %! Man kännte also getrost sagen: A papaya a day, keeps the Doctor away!

Wenn man dem Internet weiter glauben kann, hat die Papaya noch viel mehr drauf. Zitat: Internationale Studien reissen sich um das fruchtige Multitalent. So soll die Papaya die Verdauung regulieren und überflüssige Pfunde zum Schmelzen bringen, die Darmgesundheit nach einer Antibiotika-Therapie wiederherstellen, als natürliches Anti-Aging-Mittel im Kampf gegen Falten wirksam sein, den Cholesterinspiegel senken und zur Herzgesundheit beitragen, Entzündungen lindern und die Wundheilung anregen, die männliche Fruchtbarkeit erhöhen und es sogar mit Krebszellen aufnehmen können.