Allah – Mohamed – Islam

Der Islam ist eine der drei großen Weltreligionen und rund 40 Prozent der Bevölkerung von Phuket sind Muslime. Der Islam ist mit dem Judentum und dem Christentum verwandt, alle drei Religionen haben den gemeinsamen Stammvater Abraham.

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Das arabische Wort Islām ist abgeleitet von dem arabischen Verb aslama (sich ergeben, sich hingeben) ab und bedeutet mithin „Unterwerfung (unter Gott) und völlige Hingabe (an Gott)“ Die Muslime glauben an einen einzigen Gott, der auf arabisch Allah heißt. Die wichtigste textliche Grundlage des Islams ist der Koran, der als die dem Propheten Mohammed offenbarte Rede Gottes gilt. Die zweite Grundlage bilden die Hadithe (Berichte) über die Verhaltensweisen Mohammeds, der als der Gesandte Gottes Vorbildcharakter für alle Muslime hat. Die sich aus diesen Texten ergebenden Normen werden in ihrer Gesamtheit als Scharia bezeichnet. Wichtigste Ziel der Muslime ist es, die religiösen Gebote gut zu beachten und so zu leben, dass es Allah gefällt. Die höchsten Werte sind für sie:
 Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Friede, Vernunft, Bildung und Fortschritt.
Kein Mensch darf wegen seiner Hautfarbe oder Herkunft benachteiligt werden.
Nach dem Tod wünschen sich Muslime ein ewiges Leben bei Gott.

Etwas zur Geschichte
Der Prophet Mohammed brachte den Islam zu den Menschen, laut Überlieferung erhielt er Allahs Botschaft vom Erzengel Gabriel.

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Da Mohammeds Eltern früh starben, wuchs er bei Verwandten auf und wohnte später bei seinem Onkel in Mekka. Er war ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Mensch und daher sehr beliebt und geachtet. Er dachte immer mehr über die Menschen und den Sinn des Lebens nach.

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Dazu wanderte er oft auf den Berg Hira, der zwei Meilen nordöstlich der Stadt Mekka im heutigen Saudi Arabien liegt. Auf dem Gipfel dieses Berges befindet sich eine Höhle namens Ghar Hira. Hierhin zog sich der sich  Mohammed seit seinem 35. Lebensjahr einen Monat pro Jahr mit sehr wenig Proviant zur Meditation und zum Nachdenken zurück. Im Jahre 610 n. Chr. hatte er die erste Offenbarung. Laut Überlieferung erschien ihm dort eines Tages und danach immer wieder der Erzengel Gabriel. Muslime glauben, dass er von Allah als letzter Prophet gesandt wurde, um seine Botschaft den Menschen zu überbringen.

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Mohammeds Einzug in Mekka (rechts). Seine Anhänger zerstören die dort aufgestellten Götterbilder.  Bibliothèque Nationale in Paris.


Mohammed handelte sich in Mekka zunächst viel Ärger ein, denn die Menschen in Mekka glaubten an viele verschiedene Götter. Mohammeds Botschaft, dass es nur einen Gott gibt, ängstigte die Menschen und viele von ihnen sahen die Tradition ihrer Familien und oft auch ihre Geschäfte in Gefahr. Aber es gab in der Stadt auch Menschen, die Mohammed glaubten. Als der Streit zwischen den Mekkanern und Mohammed und seinen Anhängern immer heftiger wurde, musste Mohammed Mekka verlassen. Mohammed und seine Freunde wanderten nach Medina aus, wo sie sehr willkommen waren und die erste muslimische Gemeinschaft entstand. Die Auswanderung vom Mohammed aus Mekka nach Medina heißt Hidschra und ist der Beginn der islamischen Zeitrechnung. Medina wurde zu einer fast nur von Muslimen bewohnten Stadt. Außerdem gelang es Mohammed, einige arabische Stämme in der Umgebung von Medina für den Islam zu gewinnen. Die militärische Auseinandersetzung mit den heidnischen Mekkanern führte schließlich zur Einnahme Mekkas durch die Muslime im Januar 630.

Mohammeds Sieg über die mächtigen Quraisch brachte ihm so viel Prestige ein, dass sich in den Jahren bis zu seinem Tod im Juni 632 fast alle Stämme der arabischen Halbinsel seiner Autorität unterwarfen, womit auch eine Annahme des Islams verbunden war. Laut Überlieferung wurde Mohammed der Koran in arabischer Sprache mündlich vorgetragen. Nach Mohammeds Tod wurde der Koran aufgeschrieben und seitdem nicht mehr verändert.

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Die islamische Expansion unter den Kalifen ʿUmar ibn al-Chattāb und ʿUthmān ibn ʿAffān führte dazu, dass die Muslime bis zur Mitte des 7. Jahrhunderts die Herrschaft über den Irak, Syrien, Palaestina, Ägypten und  große Teile des Irans erlangten. Nach dem Herrschaftsantritt der Abbasiden um die Mitte des 8. Jahrhunderts geriet die militärische Expansionsbewegung des Islams ins Stocken und die Religion verbreitete sich vor allem durch den Handel weiter aus. Händler gründeten Handelskolonien in Asien Südindien, Sri Lanka, Afghanistan  und Malaysia, in Afrika in Äthiopien und Tansania, in Europa trat der herrscher der Wolgabulgaren zum Islam über. Durch muslimische Kaufleute, die im Transsaharahandel tätig waren, verbreitete sich der Islam nach Westafrika. Eine weitere Expansion des Islam nach Kleinasien erfolgte durch türkische Ghāzī-Kämpfer. Parallel zu diesen Entwicklungen setzte sich die Verbreitung des Islams durch Händler auch in Südostasien fort: Malediven, Sumatra, Malakka, Java und in Patani im Süden Thailands (ab 1457). Von Sumatra und Java aus gelangten auf friedlichem und militärischem Weg Ost- und Südostborneo unter islamischen Einfluss. Allein Bali blieb hindu-buddhistisch.

Heute hat der Islam 1,6 Milliarden Anhängern und ist nach dem Christentum  zweitgrößte Weltreligion. Wie in jeder Religion gibt es auch im Islam verschiedene Glaubensrichtungen. Die Anhänger der beiden größten sind die Sunniten und die Schiiten.
Sunniten sind rund 85 Prozent aller Muslime.
Schiiten haben weniger Anhänger. Auch für sie gelten der Koran und die Sunna. Zusätzlich halten sie sich in der islamischen Lehre und in der Rechtsprechung an die Aussagen von elf Imamen. Sie sind nach ihrer Meinung die Nachfolger des Propheten Mohammed und damit die religiösen Führer der muslimischen Gemeinschaft.

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Kurze Einführung in den Islam
Das Glaubensbekenntnis im Islam heißt Schahada, ist ganz kurz und lautet: „Ich bezeuge, es gibt keine Gottheit außer Allah und ich bezeuge, Mohammed ist der Gesandte Allahs.” Viele Muslime leben und handeln nach den Anweisungen des Koran und ihres Vorbildes Mohammed. Sie hoffen, dass sie Allah damit nahe kommen und dann nach dem Tod bei ihm im Paradies sein können.

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Gläubige des Islam heißen Muslime. Unabhängig von seiner Herkunft oder Hautfarbe kann jeder Mensch Muslim sein, der an Allah und seine Botschaft glaubt und verantwortungsvoll mit den Menschen und der Umwelt umgeht. Wer nicht von Geburt an Muslim ist, legt vor Zeugen die Schahada, das Glaubensbekenntni, ab. Die Zeugen müssen volljährig und selbst Muslime sein.

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Das wichtigste Buch der Muslime ist der Koran, in dem die die Botschaften und Mitteilungen von Allah an die Menschen stehen. Der Koran berichtet über die Schöpfung, beschreibt, wie Gott ist, und erinnert die Muslime daran, nur an den einen Gott zu glauben. In den Botschaften kommen viele Propheten vor, die man auch im Alten Testament findet. Die Offenbarungen enthalten außerdem Regeln und Gebote für die Menschen, fordern dazu auf, Gutes zu tun und Schlechtes zu vermeiden und ehrlich, geduldig, bescheiden und friedlich miteinander leben.

Wie die Juden die Thora, so versuchen viele Muslime den Koran möglichst oft zu lesen und zu verstehen. Neben dem Koran gibt es die „Hadithe”, die beschreiben, was Mohammed in verschiedenen Situationen gesagt und getan hat. Der Prophet ist für Muslime ein großes Vorbild und viele Gläubige richten ihre Handlungen nach den Hadithen aus.

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Die wichtigsten Inhalte des islamischen Glaubens werden oft die „Säulen des Islam“ genannt und stehen ebenfalls im Koran. Diese Gebote sollen Muslime in allen Lebensbereichen zu gutem Handeln bewegen:
Schahada ist das Glaubensbekenntnis
Salat ist das Pflichtgebet fünfmal täglich mit dem Gesicht gen Mekka
Zakat ist die Pflicht, einmal im Jahr einen bestimmten Teil von dem Ersparten an Bedürftige abzugeben
Saum ist das Fasten im Fastenmonat Ramadan
Hadsch ist die Pilgerfahrt nach Mekka, die Muslime einmal im Leben antreten sollen.

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Außerdem gibt es weitere Gebote für den Alltag und das miteinander Umgehen. Dazu gehören auch diese Regeln:
Lästern und Mobbing: sind verboten. Alle Menschen sollen sich mit Respekt und Würde begegnen.
Kranke: sollen besucht werden.
Essen und Trinken: Schwein und Alkohol sind nicht erlaubt.
Kleidung: sitzt locker und ist gepflegt, viele Frauen zeigen nur Gesicht und Hände. Heiraten: beide Partner müssen einverstanden sein.
Beschneidung: gibt es nur für Jungs oder Männer.
Bestattung: Muslime werden möglichst innerhalb eines Tages ohne Sarg und mit dem Gesicht Richtung Mekka beerdigt. Vorher werden sie nach einem bestimmten Ritual gewaschen und in ein Tuch gehüllt.

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Lehrer und andere wichtige Personen
Der Kadi
ist der Richter im Islam
Der Khatib hält die Freitagspredigt in der Moschee. Dies kann jeder Muslim tun, der sich mit dem Islam sehr gut auskennt.
Der Muallim ist ein Lehrer. Er unterrichtet in der Moschee die arabische Sprache und islamische Religion.
Die Ulama sind angesehene Gelehrte, die den Islam, seine Geschichte und das Leben des Propheten studiert haben.
Der Mufti erstellt Gutachten für praktische Alltagsfragen nach dem islamischen Recht.
Der Imam ist der Vorbeter beim Gemeinschaftsgebet.

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Die Moschee ist das Gebetshaus der Muslime. Das Gebäude hat eine Kuppel und schmale, hohe Türme. Moschee heißt auf Arabisch „Masgid“, das bedeutet „Ort der Niederwerfung“. In der Moschee gibt es einen großen, mit Teppich ausgelegten Gebetsraum in dem die Muslime ihre freien Gebete und Pflichtgebete verrichten können. Manche Moscheen haben noch einen zweiten Gebetsraum für Frauen.

In größeren Moscheen gibt es auch eine Gebetskanzel. Fünf mal am Tag treffen sich in dem großen freien Raum viele Muslime zum Beten. Die Gebetszeit richtet sich nach dem Stand der Sonne. Der Imam betet laut für alle vor. Beim Beten nehmen Muslime verschiedene Gebetshaltungen ein: Sie stehen, beugen sich nach vorne, knien sich hin und beugen sich so weit vor, dass die Stirn den Boden berührt. Alle Muslime auf der Welt wenden sich beim Beten in dieselbe Gebetsrichtung, nämlich Richtung Mekka.

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Wichtig sind auch die für Männer und Frauen getrennten Waschräume. Dort waschen sich Muslime vor dem Gebet Hände, Gesicht und Füße.

Zu den Festgebeten treffen sich besonders viele Muslime in der Moschee. Zwischen den Pflichtgebeten stehen die Gebetsräume jedem offen – zum Nachdenken, zum Beten, zum Lesen im Koran oder einfach um Ruhe zu finden. Muslime nutzen die Moscheen auch als Treffpunkte oder für Vorträge und Koranunterricht.

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Die Pflichtgebete werden in arabischer Sprache gebetet und sollen fünfmal am Tag verrichtet werden. Die Gebetszeit richtet sich nach dem Stand der Sonne. Gebetet werden kann überall, Hauptsache, der Ort ist sauber.

Als Symbol für den Islam wird oft der Halbmond genannt. Eigentlich ist es aber die schmale Sichel des Neumondes. die den Muslimen wichtige Zeiten anzeigt, zum Beispiel den Beginn und das Ende der Fastenzeit im Monat Ramadan. Muslime richten sich in ihrer Religion nämlich nach dem Mondkalender – wie die Buddhisten das ja auch tun.

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Im Alltag muslimischer Länder begegnet man dem Halbmond sehr oft: auf den Kuppeln der Moscheen, auf vielen Münzen und Flaggen und auch auf den Fahrzeugen und Einrichtungen der offiziellen Hilfsorganisation, dem roten Halbmond. Die Christen stellen ihr Symbol ja auch dem „Roten Kreuz“ zur Verfügung.

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Das Wort Allah in arabischer Schrift geschrieben findet man an vielen Moscheen, in muslimischen Haushalten oder als Kettenanhänger. Muslime fühlen sich dadurch geborgen und weisen darauf hin, dass ihnen Allah wichtig und er immer bei ihnen ist.

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Wie bei den Buddhisten sind oft an die Tempel Schulen oder andere soziale Einrichtungen angegliedert, besonders häufig auf dem Lande.