Makha Bucha

Viele Feste und Feiertage in Thailand sind buddhistischen Ursprungs und diese Termine richten sich immer nach dem Mondkalender und schwanken deshalb von Jahr zu Jahr. Die Zeitrechnung in Thailand beginnt mit dem Todesjahr Buddhas. So ist beispielsweise „unser“ Jahr 2018 das Jahr 2561 nach Buddha u.s.w. Für staatliche Feste hingegen gilt der westliche Kalender, d. h. nationale bzw. geschichtliche Feiertage fallen immer auf das gleiche Datum. An Feiertagen – und es sind 21, einige mehr als bei uns – sind in Thailand Banken, Behörden und Büros geschlossen.

Am 31. Januar war das Chinesisches Neujahrsfest (immer am Vollmondtag zwischen 21. Januar und 19. Februar). Das Fest beginnt am ersten Tag des zunehmenden Mondes im zweiten Monat nach der Wintersonnenwende, dauert drei Tage und wird im Familienkreis gefeiert.

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So war am 14. Februar nicht nur Valentinstag sondern auch Makha Bucha (Vollmondtag im Februar / März) zur Erinnerung an Budhhas große Predigt mit Lichterprozessionen in allen Tempeln.

Makha5Da wir nur einen Kilometer weg von Wat Chalong, dem größten Tempel der Insel, wohnen, habe ich zum ersten mal dieses Fest dort erlebt.

Der Ursprung des Festes geht zurück auf ein spontanes Treffen von 1.250 Mönchen, die alle unabhängig voneinander entschieden hatten, den Buddha aufzusuchen. Von den 1.250 Mönchen waren 1.000 Erleuchtete, welche zuvor vom Buddha selbst ordiniert worden waren. Die anderen 250 waren Jünger der Ältesten.

Der Legende nach nutzte der Buddha außerdem im letzten Jahr seines Lebens den Makha-Vollmondtag, um zu verkünden, dass er innerhalb von drei Monaten sterben werde. Buddha hielt an diesem Tag vor den versammelten Mönchen seine Patimokkha-Ermahnungen.

Makha1Buddhisten können sich diese Hinweise zur Lebensgrundlage nehmen:

  • Nicht verunglimpfen − nur Gutes über Dritte reden.
  • Nicht verletzen − man sollte sich selbst nicht erlauben, andere zu hassen, stattdessen sollte man sich in Freundschaft und Nächstenliebe üben.
  • sich beschränken − man sollte sich so verhalten, dass man beständig nahe am Eingang zum Nirvana lebt.
  • Mäßigung beim Essen − alles was man erhält, mit anderen teilen.
  • Leben in der Abgeschiedenheit − man sollte sich an einem ruhigen Ort niederlassen, um mit Meditation beruhigt in Körper und Geist zu werden.
  • Bekenntnis zur hohen Geistesschulung − man möge nicht selbstgefällig sein, Geduld und Zurückhaltung zu üben ist gleich einer hohen Geistesschulung.
  • Die letzte Stufe der Lehre der Buddhas − Das Erlöschen von Leiden und Begierde bedeutet die höchste Erkenntnis.

Die Makha-Bucha-Feier begehen die gläubigen Buddhisten mit Gabenspenden an die Mönche und/oder dem Anhören einer Mönchspredigt.

Makha2Nach Einbruch der Dunkelheit leiten die Mönche die Gläubigen zu einer Kerzenprozession, wobei das „Ubosot“ – die Ordinationshalle – dreifach umrundet werden.

Makha3Mönche und Gläubigen tragen die Dreifachen Opfergaben: eine brennende Kerze, drei brennende Räucherstäbchen und einen Blumenkranz oder eine frische Blüte. Durch die mehrfache „Dreiheit“ soll man sich auf die drei Juwelen des Buddhismus besinnen: Buddha, seine Lehre (Dharma) und die Mönchsgemeinschaft (Sangha).

Makha4Was mich zunächst etwas störte an diesem Abend, war die Tatsache, dass ringsum wieder nur Geschäfte gemacht wurden. Da wurden die Blumen, Kerzen und Räucherstäbchen verkauft, je näher am Tempel desto teurer. Aber es gab, sonst wären wir nicht in Thailand, alle nur erdenklichen Imbiss-Stände und jede Menge Ramsch und Kitsch. Aber dann habe ich mich erinnert an Lourdes und Altötting – so groß war dann der Unterschied am Drumrum doch nicht.