Nongnooch Tropical Garden

Einer der am schönsten angelegten Gärten in Thailand ist der Nongnooch Tropical Garden, etwa 18 km außerhalb Pattayas. Unsere Freunde Cathy und Serge besuchten uns während des Star Masters Turniers und wir begleiteten sie kurzentschlossen zu diesem Trip, den sie schon im Vorfeld gebucht hatten.


Das riesige Gelände erstreckt sich über 2,4 Quadratkilometer und holte im Jahr 2012 den Titel für den „bester Palmen Park der Welt“. Aber der Park erhielt noch mehr Auszeichnungen: 2015 im 6. Jahr in Folge die Goldmedaille auf der Chelsea Flower Show in London. Highlights des Garten sind die riesigen Kakteenfelder und die zahllosen seltene Palmenarten, die es nirgendwo auf der Welt in dieser Pracht zu finden gibt.

Vor allem der französische Garten, der dem Schlosspark von Versailles nachempfunden wurde, ist ein Prachtstück.


Es ist auch ein bedeutendes wissenschaftliches Zentrum für Cycads (Palmfarne) mit einer eigenen Cycad Gen-Bank. Der Focus liegt auf südostasiatischen, tropisch-amerikanischen und zentralafrikanischen Cycad-Arten. Der Garten ist ein wichtiger Schutzbereich für diese gefährdete und uralte Pflanzengruppe. Die kontinuierliche Forschung im Garten und gartenbaulicher Nutzung hat das Wissen über diese Pflanzengruppe weltweit erhöht. Die Cycad-Genbank wird von dem schwedischen Botaniker Anders J. Lindstrom, einem weltweit bekannten Cycad-Experten, geführt.

Die Natur ist toll, der ganze Park für mich aber zu touristisch aufgemotzt. Vielleicht bin ich da zu europäisch geprägt, den tausenden von Chinesen und Thais hat alles sichtlich bestens gefallen.

In diese Natur eingebettet, die man von oben auf überdachten balustradeartigen Wanderwegen beobachten kann, sind zigtausende von einheimischen und exotischen Tieren. Damit die nicht vor den Besuchern weglaufen oder wegfliegen können, sind sie alle naturgetreu aus Beton geformt.

Das ist kein Witz, aber Beton ist der einzige Baustoff, der hier der Umwelt (zumeist) trotzt. Ich denke, halb Thailand besteht aus Beton, manchmal auch in den Köpfen. Zurück zu den Tiernachbildungen – sie sind perfekt, wie man in der Bildergalerie sehen kann.

Vor allen das Dino-Tal ist fantastisch gemacht, man muss sich einfach auch mal die Details ansehen.

Und alles ist gut beschildert, für mich eine echte Fundgrube und hunderte von Fotos waren das Ergebnis. Die Grenze zwischen Kunst und Kitsch ist da schon sehr fließend.

Aber wo kann man sonst so einfach ein Foto mit wilden Tieren oder Kamelen machen?

Neben dem Streichelzoo aus Beton gibt es auch noch einen echten. Zwar keine 50 qm groß aber mit lebendem Damwild besiedelt. Aber auch hier werden die Besucher abgezockt: für 20 Baht kauft man ein paar Stengel Grünzeug für die Tierchen. Überdacht und im Schatten, ganz in die Ecke gedrängt, konnten wir sogar ein Junges bei seiner Mutter entdecken.
Außer den Gärten kann man weitere Attraktionen ansehen: Autos und Oldtimer, eine Thai-Kulturshow, Elefantenshow, einen Mini-Zoo. Wer möchte, kann sich mit einem (lahmgedopten) Tiger fotografieren lassen oder auf Elefanten durch das Gelände reiten. Ein Restaurant, ein paar Imbissbuden und ein riesiger Souvenirshop sind natürlich auch vorhanden.


Pisit und Nongnooch Tansacha kauften 1954 das Grundstück mit der Absicht, eine Obstplantage anzulegen. Stattdessen beschlossen die Eigentümer, tropische Blumen und Pflanzen als Naturschutzprojekt zu pflanzen. Der Garten wurde 1980 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und das Management wurde 2001 an den Sohn der beiden, Kampon Tansacha, übertragen.

Neben der Schaffung eines Paradieses für Liebhaber tropischer Pflanzen hat der visionäre Eigentümer von Nongnooch Botanical Garden eine Leidenschaft für exotische und leistungsstarke Kraftfahrzeuge. Das sind Spielzeuge für Männer, ein Muss für alle Autoenthusiasten. Ein Besuch in Nong Nooch ist ohne einen Besuch der Ai-baan-nawk-Autosammlung nicht komplett.

Zurück zur Natur. Man findet neben zwei Französischen Gärten auch einen Stonehenge Garten, Kakteen- und Sukkulentengarten, einen Orchideen- und Bromeliengarten und das Blumental mit Ameisenturm und Schmetterlingshügel.

Auch an die Buddhisten hat man gedacht. Es gibt einen kleinen Tempel mit Buddhastatue. Der Weg dorthin ist, wer weiß warum, gesäumt von ausgedienten englischen Telefonzellen. Auf einem zweiten Hügel thront ein kleiner Tempel, der gerade renoviert wird und den wir deshalb nicht besuchen konnten. Auf den Felsen, die den Hügel bilden, weiden auf einer Seite Schafe. Auf der anderen Seite zieht eine Kamel-Karawane vorbei.


Vom Tempel zum Dinotal führt der Weg vorbei an hunderten von buddhistischen Monumenten, an tibetanischen Stelen und Mantras, an Figuren aus der thailändischen Mythologie direkt ins Dinothal. Ist das phantastisch oder fantasievoll oder gar fantasielos?

Am beeindruckendsten war für mich das Dino Valley. Warum es Tal heißt, weiß ich nicht für mich war das ein Hügel. Auf meiner Fotoausbeute habe ich 44 verschiedene entdeckt im Dinoalphabeth von A wie Ankylosaurus bis Z wie Zupaysaurus fehlt außer Q und W kein einziger Buchstabe. Aber mir sind sicher einige Dinos durchgegangen.

Und alle Dinos sind gleich mehrfach zu bewundern die kleinsten, die Compsognatus sicher zwanzigfach und die größten,

die Brachiosaurus sind zu dritt. Viele beeindrucken auch mit einem Gelege von Eiern, oder gerade aus dem Ei schlüpfenden Dino-Bambinis.

Auch hier kann man sich natürlich selbst für ein Erinnerungsfoto in ein Dino-Ei setzen. Das komplette Dino-Alphabeth könnt ihr in dieser Bildergalerie bewundern.

Dann meldete sich irgendwann mal der Hunger. Dagegen gibt es ein nettes Restaurant zu ganz normalen Preisen. Auf dem Weg dahin entdeckten wir noch die Hauswände, die mit Ameisen dekoriert waren. Auch wieder Hunderte oder über tausend – alles im Überfluss wie zu Hause im Garten.

Eine weitere originelle Idee: Maistürme, an denen sich die Tauben oder andere Vögel satt fressen können.

Zum Schluss entdeckte ich im Waschraum der Toilette noch ein für uns originelles Verbotsschild. Sicher hängt es nicht ohne Grund dort bei den vielen chinesischen Besuchern.

Unsere Taxifahrerin, die alles seit heute Früh organisiert hat und sicher eine gute Provision bekam, schickte uns für die Rückfahrt einen Kollegen. Der war wesentlich angenehmer als die aufgedonnerte Lady, der man bei jedem Wort anhörte, jeder gekünstelten Geste ansah, dass es ihr nur um (unser) Geld ging. Sie hatte kapiert, dass sie uns nicht um den Finger wickeln kann. Die suchte sich jetzt andere Dumme.

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