Nachwuchs bei den Tauben

In unserem Garten stehen drei Palmen, die mir von Anfang an gut gefallen haben. Aber auch einem Taubenpaar, genauer gesagt Sperbertäubchen, gefallen die Bäume, genauer gesagt die eine Palme direkt vor unserem Schlafzimmer. Jeden Morgen um 7 Uhr wecken sie uns mit ihrem nu-kuru-ku.

T_NestEnde April bauten sie auf einen Palmwedel ihr Nest, war sehr interessant, dabei zuzusehen.

T_EierDann lagen zwei kleine Eier im Nest und Mama Taube begann sie auszubrüten – Tag und Nacht. Aber dann kam die Regenzeit und mit ihr heftige Stürme. Das Nest und die brütende Taube wurden wild hin und her geschaukelt.

T_Sturm

Laut Internet brüten Sperbertauben 13 Tage. Die Zeit war fast um, als der Sturm so heftig war, dass die Taube samt den beiden Eiern aus dem Nest flog. Für die Taube kein Problem, die Eier haben den Sturz natürlich nicht überlebt.

Aber schon wenig später wurde auf dem nächsten Palmwedel wieder fleißig gebaut, Nest Nummer zwei. Allerdings blieb das Nest leer, das heißt, es lagen nie Eier drin.

T_2NesterIm Dezember bauten die beiden Tauben dann ihr drittes Nest, diesmal auf dem Ast, der bis an unser Haus reicht und deshalb vom Wind nicht so sehr „geschaukelt” werden kann, kaum ein Meter entfernt vom Fenster. Dann die Überraschung: wieder lagen zwei Eier im Nest. Wieder war Mama Taube am brüten. Wir zählten wieder die Tage. Dann am zwölften Tag hörte ich plötzlich Jaev rumoren und schreien. Im geraden von der Mama verlassenen Taubennest saß ein Rabe und verspeiste ein Ei. Jaev konnte verhindern, dass er auch noch das zweite klaute.

T_Brüten

Die Taube brütete weiter und zwei Tage später war der Nachwuchs geschlüpft, ein kleiner grauer Wollknäuel. Die Eltern versorgten das Kleine, aber manchmal war es trotzdem alleine im Nest. Der diebische Rabe hat sich das gut gemerkt. Am dritten Tag des kleinen Täubchens kam er zurück, um sich auch noch das Kleine zu holen. Jaev hat es mitbekommen, konnte aber gar nicht so schnell reagieren. Mit seiner Beute im Schnabel flog er auf einen Baum gegenüber, von wo wir ihn vertreiben konnten. Aber für das Täubchen kam jede Hilfe zu spät. Jetzt haben wir auf der Palme nur noch zwei leere Nester, in einem liegt noch die Eierschale.

800_Jun_2PalmenAber die Taubeneltern ließen sich nicht entmutigen. Nest Nummer vier wurde gebaut, diesmal besser versteckt. In dem Gewirr von Palmwedeln ist es kaum auszumachen.

800_Jun_1beideNest*Brav wurde gebrütet und dann eines schönen Morgens Anfang Mai waren zwei Täubchen geschlüpft. Von den Eltern wurden sie gut versorgt und wuchsen schnell heran. Mama Taube hatte schon bald keinen Platz mehr Nest. Auch für die beiden Kleinen wurde es immer enger in ihrem Zuhause. Ich sah zufällig durchs Fenster, wie das kleinere Täubchen das größere aus dem Nest schupste, so als wollte es sagen, du bist groß genug zum Fliegen. Der geschupste versuchte sofort mit den Flügeln zu schlagen und es gelang ihm tatsächlich gut zu landen. Die Mama beobachtete alles aus sicherem Abstand. Zwei Tage blieb das zweite Junge noch im Nest, dann machte auch es sich davon.

800_Schauk_12FotosBeide haben sich für zwei, drei Tage unsere Gartenschaukel als neue Heimat ausgewählt. Da saßen sie und putzten sich und schnäbelten miteinander. Jetzt sind sie weg, machen ihren eigenen Weg. Das nu-kuru-ku ist nur noch selten zu hören. Aber ich denke, Nest Nummer 5 wird auch bald wieder gebaut.