Wat Khun Chee

Wat Khun Chee ist aus unterschiedlichen Gründen völlig anders als die anderen thailändischen Tempel in der Stadt. Der größte Unterschied: es ist ein Nonnenkloster.

Im Jahr 1918 gründete Mae Chee Tade Na Takuathung, eine ehrwürdige buddhistische Nonne, ein Kloster in der Provinz Phang Nga, um Laien die Praxis der Meditation zu lehren. Ihr guter Ruf verbreitete sich schnell in der ganzen Andaman-Region  und zog viele Frauen an. Aber aufgrund der begrenzten Fläche war bald zu wenig Platz. Auch konnte das Nonnenkloster nicht erweitert werden.

Prao Buddhasaro, ein hochverehrter Abt aus Phuket, schätzte die Arbeit der Nonnen sehr und bot Ihnen 1924 das verlassene Tempelgelände am Fuße des Rang Hill an. Die Einheimischen nannten das Kloster Wat Kun Chee zu Ehren der Gründerin Mae Chee Tade Na Takuathung.

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Es liegt direkt am Rande der quirligen Altstadt, an der Straße, die auf den Rang Hill mit Phuket View führt, keine 500 m entfernt von Jaev’s Elternhaus. Es gibt hier keinee großen, prunkvollen Tempelgebäude und auch keinen Ubosot. Ein Blickfang ist lediglich eine Tempelhalle mit drei goldenen Buddhas. Und schon von der Straße aus sieht man durch das Tor die gut gepflegte, parkähnliche Gartenanlage.

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Geht man durchs Tor, steht man gleich vor einem hohen, weißen Chedi mit acht sitzenden weißen Marmorbuddhas mit Goldgewand, die unter goldenen Schirmen sitzen.

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Dahinter ein weiterer goldener Chedi auf einem würfelförmigen Gebäude. Der Chedi  daneben ist ein recht aufwändiges Grabmal.

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Ich gehe weiter durch den Garten und sehe als nächstes zwei Glockentürme. Im vorderen hängt ein großer Gong, im hinteren eine Bronzeglocke. Aus einem Gebäude auf der rechten Seite höre ich Gesänge. Es sind Frauen, die da singen.

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Ganz am Ende des Gartens liegen die Wohnungen der Nonnen, die ständig im Kloster sind. Es ist eine weitere Eigenart dieses Klosters, dass viele Frauen für ein paar Tage oder Wochen hierher kommen, um eine Auszeit im Kloster zu nehmen. Auch meine Frau war letztes Jahr, als ich in Deutschland war, für ein paar Tage hier im Kloster.

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Ich gehe weiter Richtung der offenen Halle und mache von außen ein Foto, Eine Nonne, die an einem Tisch sitzt gibt mir Zeichen, dass ich ruhig hinein gehen kann.

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Ich ziehe die Schuhe aus und gehe Richtung Altar an der gegenüberliegenden Wand mit drei sitzenden und einem stehenden Buddha. Davor ein altarähnlicher Aufbau mit weiteren fünf kleinen Buddha-Statuen. Auffallend ist, dass alle Statuen schräg über die Brust das  orange Tuch der Mönche tragen. Schade ist nur, dass die Blumen nicht echt sind.

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Auffallend auch, das weiß der Augen, das einen großen Kontrast zu den Gold- oder Bronzetönen bildet.

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Bevor ich gehe, spreche ich noch kurz mit der Nonne. Sie gab mir Infos über das Kloster erzählte mir, dass oft bis zu 100 Frauen hier seien, im Augenblick aber nur 40. Wat Khun Chee hat sich zu einem beliebten Ort für Dharma-Belehrungen und Meditation für die Menschen in Phuket und den umliegenden Provinzen entwickelt. Trotz der Lage mitten in Phuket Town bietet Wat Khun Chee ein ruhiges Klosterleben und ist bestens eingerichtet für die weiblichen Laien, um gemeinsam mit den ansässigen Nonnen für eine bestimmte Zeit in einer ruhigen Klosteratmosphäre zu leben und sich zu besinnen. Übrigens, Nonnen tragen, im Gegensatz zu den Männern keine orangen sondern weiße Gewänder.

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Bevor ich gehe, besuche ich noch den Friedhof, der entlang der Begrenzungsmauer angelegt ist. Hier ist das Grab von Jaev’s jüngster Schwester, die 2012 verstarb und auch das Grab ihrer Oma, das sie mir schon vor über 10 Jahren einmal zeigte. In Thailand sind Urnengräber immer mit einem Foto der oder des Verstorbenen versehen.

Welch Kontrast, wenn man aus dem Klostergarten wieder hinaustritt und mitten im Feierabendverkehr steht. Aber Kontraste bin ich ja langsam gewohnt.

Alle Fotos hier.