Chinesische buddhistische Tempel

Neben den thailändischen, buddhistischen Tempeln gibt es auf der Insel rund 30 chinesische, die sich nicht nur optisch sondern auch „inhaltlich” sehr stark unterscheiden. Bei den thailändischen Tempeln (Wat) dominieren die Farben Weiß und Gold, bei den chinesischen (Shrine) die Farben Rot und Gold. Sie sind, zumindest hier in Thailand, meist von der Fläche her etwas kleiner, oft nur ein einziges Gebäude mit Vorplatz. Die Dächer sind nach oben geschwungen und reich verziert. Im Eingangsbereich hängen viele rote Lampions und Tücher mit goldenen chinesischen Schriftzeichen die Glück bringen und Böses abwehren sollen. Die Tempel haben keine kunstvoll verzierten Decken sondern sind offen bis unter das Dach. Soviel zur Optik. Inhaltlich werde ich dem Thema eine eigene Seite widmen.

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Zu allen Feiertagen, die  sich alle nach dem Mondkalender richten, werden Unmengen von Knallkörpern abgebrannt. Jeder Shrine hat dafür auch eine extra Vorrichtung zum Aufhängen der Kracher-Ketten. Neujahr wird traditionell mit der Familie ganze 15 Tage lang gefeiert. In Phuket wird das chinesische Ahnen-Festival „Phor Tor” am 1. Tag des zunehmenden Mondes im 9. Monat (September) gefeiert und das „Vegetarische Festival” verwandelt die Stadt neun Tage lang in eine völlig andere Welt.

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Wie schon mal gesagt, illustrierte ich zwei Lehrbücher: Buddhhismus und Hinduismus aus der Reihe Weltreligionen heute. Dafür zeichnete ich auch eine Übersicht mit den typischen Elementen eines Shrine. Jetzt, 35 Jahre später, hätte ich das viel einfacher vor Ort machen können.

Die wichtigsten Tempelgebäude und Einrichtungen sind:

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1Am Eingangstor schützen üblicherweise eine männliche und eine weibliche Löwenstatue den Tempel vor bösen Einflüssen. Oben der Mann, er hält den Reichtum (die Kugel) fest in Händen. 8wloewe

Die Frau hat Ihre Pfoten darauf, d.h. sie hält das Geld zusammen und redet darüber.

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2Gleichgültig ob es sich um eine Klosteranlage oder um einen  Straßentempel handelt – im Eingangsbereich befinden sich chinesische Schutzgötter. Bei den größeren auf Altären, bei kleineren manchmal nur über der Eingangstür oder Hauswand gemalt.

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3Im Haupttempel befinden sich meist drei Altäre. In der Mitte in der Regel mit drei Buddha-Statuen oder aber mit Darstellungen der für diesen Tempel zuständigen Hauptgottheit.

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Die Altäre links und rechts sind meist reserviert für Darstellungen verschiedener Verkörperungen des Avalokitesvara.

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Rechts ist dies meist Kuan Yin (auch Kwan Yin, Kwan Im, Guanyin), ein weiblicher Bodhisattva des Mitgefühls, wird aber im Volksglauben auch als Göttin verehrt, wobei sie ursprünglich der männliche Bodhisattva Avalokiteshvara war.

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Links findet man für unser europäisches Empfinden furchterregende kriegerische Götterstatuen. Es soll in der chinesischen Mythologie 39000 von ihnen geben.

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Oft kann man hinter den Altären durchgehen und weitere Gottheiten bewundern.

4Die Dächer der Tempelgebäude sind nach oben geschwungen und fast immer  verziert mit bunten Glücksgöttern oder Drachen.

8daecherVor den Altären stehen Tische für Opfergaben, meist frisches Obst und Getränke, und bronzene Schalen für die von den Gläubigen dargebrachten Räucherstäbchen.

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Weiterhin findet man fast immer einen hölzernen „Fisch-Gong” und andere in der Liturgie verwendete Gongs, Gebetsbänke, kunstvolle, gebetsmühlenartige Lampions und furchterregende lanzenartige Gebilde.

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In großen Tempelanlagen gibt es weiterhin Ahnenhalle, Mönchswohnungen, Abtswohnung, Küche und weitere Dienstgebäude.

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6Im Innenhof oder vor dem Tempel steht ein Verbrennungsofen, oft in Pagodenform, für die traditionellen papierenen Opferspenden für Verstorbene. Immer brennt irgendwo das „ewige Licht”, meist eine Öllampe, für die die Gläubigen fleißig Öl spenden.

Einen Bodhi-Baum oder einen Chedi, wie in den Thai-Tempeln, habe ich bis jetzt noch nicht gesehen.

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7Die Nebentempel sind auch hier oft ein Eingeständnis an lokale Götter, die aber fürs tägliche Leben hilfreich sein könnenEingangsbereich.

Nachfolgend eine Auflistung meiner Lieblings-Shrine, eine Tempeltour zum Lesen und zum Betrachten (die fertigen Links sind in Blau).

Phuket Town
Lim Hu Tai Su Shrine – der Shrine in der Nachbarschft unserer ersten Wohnung (Yaowarat Road)
Jeng Ong Shrine (Yaowarat Road)
Samkong Shrine (Mae Luan Road)
Mae Yanang Shrine (Wichit Songkram Road)
Jor Ong Shrine – klein aber fein am Eingang zur Altstadt (Krabi Road)
Put Jaw Shrine · Kwan Im Teng Shrine  – der älteste chinesische Tempel in Phuket (Soi Phutom)
Jui Tui Shrine – unser Hochzeits-Shrine (Soi Phutom)
Sangtham Shrine · Serene Light Shrine – das versteckte Kleinod im Herzen Phukets (Phangnga Road)
Jao Mae Kuan Im Shrine (Bangkok Road)
Sui Boon Thong Shrine (Larong Soi 4, Phatana Road)
Jor Soo Kong Naka Shrine –  (Laem Chan)
Hok Nguan Kung Shrine – der Shrine direkt am belebtesten Kreisverkehr (Surin Circle)
Bang Niao Shrine · Tao Buang Keng Shrine – eine der Hochburgen beim Vegetarian Festival (Phuket Road)
Kiew Tien Kieng Shrine – Start oder Ziel beim Vegetarian Festival (Saphan Hin)

Phuket Nord
Hai Yian Geng Shrine (Suan Maphrao)
Sheng Leng Tong Shrine (Muang Mai)
Gim Tsu Ong Shrine (Thalang)
Jong Nghi Tong Shrine (Bang Rong)
Cherng Thalay Shrine  (Bang Tao)
Tha Rua Shrine – unübersehbar auf halbem Weg zum Flughafen (Tha Rua)

Phuket Süd
Boon Kaw Kong Shrine – hupen ist Pflicht auf der Passhöhe nach Patong (Kathu)
Sapam Shrine (Bang Niao)
San Jeaw Kathu Shrine (Kathu)
Yokkenkeng Shrine (Phuket Nord)
Tamnak Thep Bua Sawan – der Privat-Shrine quasi im Vorgarten (Chalong)
Kuan U Shrine – der Shrine auf meiner Lieblingsradtour (Chalong)