Phuket kämpft gegen Covid 19

Nach einer Statistik von worldometer sind in 210 Ländern auf der ganzen Welt gibt es  insgesamt 2.192.957 bestätigte Fälle und 147.376 Todesopfer durch COVID-19. Das ist der Stand heute und ändert sich, wie wir alle wissen, täglich.


Nach dieser Statistik liegt Deutschland auf Platz 5, Thailand auf Platz 49, zwei Plätze hinter Luxemburg. Die direkten Nachbarn zu Thailand sind in diesem Ranking noch weiter hinten: 112. Vietnam, 128. Cambodia, 137 Myanmar, 169 Laos. Dass Thailand so weit vorne liegt, hat vor allem mit der Internationalität und dem Tourismus zu tun. So ist es nicht verwunderlich, wenn Phuket nach Bangkok in Thailand auf Platz 2 liegt. Gemessen an der Einwohnerzahl liegt Phuket sogar auf Platz 1. Auf der Insel Phuket selbst gibt es wiederum die meisten Infizierten und Toten auf der Partymeile Patong.
Die Maßnahmen dagegen habe ich ja schon in meinem letzten Bericht genannt: Gesichtsmasken, Ausgangssperre, Versammlungsverbot usw. An den Eingängen zu den Einkaufszentren wird Fieber gemessen und das Personal ist geschützt durch Mundschutz und transparente Gesichtsabdeckung.

Im Vergleich zu Deutschland schneidet Thailand sehr gut ab. Jetzt hat die Regierung unter Leitung von Gouverneur Phakaphong Tavipatana die Maßnahmen nochmals verschärft, bzw. einiges neu geregelt und helfend eingegriffen.

Seit 11. April ist der Verkauf von Alkohol ganz verboten. Ein Ende der Maßnahme wurde nicht angekündigt.

Ab 13. April müssen die Einwohner für mindestens zwei Wochen im Haus bleiben. Zum Einkaufen darf man nur in den eigenen Stadtteil gehen. Wir wohnen in Chalong, für uns sind die angrenzenden Bezirke Rawai, Wichit und auch Phuket Town gesperrt. Die Polizei kontrolliert jeden und wer keinen Passierschein hat, wird zurückgeschickt.

Seit einiger Zeit waren in Phuket Town schon Fahrzeuge unterwegs, um die Straßen zu desinfizieren. Wieviel das hilft, möchte ich nicht bewerten. Am Mittwoch war ein solcher Trupp auch in unserer Siedlung. Mit drei Autos. Das erste war ausgerüstet mit Lautsprechern, aus denen pausenlos Informationen dröhnten.

Das zweite war ein Fahrzeug mit Tank zum Nachfüllen des Desinfektionsmittels und auf dem dritten saßen dann zwei Helfer in Schutzanzügen, die mit Strahlrohr alles besprühten.

Phuket ist thailandweit auch die erste Provinz, die eine Tür-zu-Tür-Kontrolle durchführt. Speziell ausgebildete Beamte, unterstützt von freiwilligen Helfern, ziehen von Tür zu Tür und messen per Infrarot-Thermometer die Temperatur der Menschen. Gestern waren sie bei uns, rund 20 Leute umfasste der Trupp, bewaffnet mit Megaphon, Infrarot-Thermometern, langen Meldelisten zogen sie von Haus zu Haus.

Wenn bei einem Farang gemessen wird, muss man genau zuschauen. Zum Schluss wollten sie noch Pass und Ausweis sehen, um einen Abgleich mit der Liste zu haben.
In 5 Minuten war alles vorbei und ich hatte den Eindruck, alle hatten Spaß daran.

Die Hotels sind natürlich auch geschlossen. Aber immer noch gibt es freiwillig oder unfreiwillig gestrandete Urlauber in Phuket. Wohin mit ihnen? Auch da hat man eine gute Lösung gefunden. In 5 Hotels werden sie zu Festpreisen von 600 bis 1000 Baht (rund 22 bis 28 Euro) untergebracht, inkl. Frühstück. Man verbietet also nicht nur, man hilft und verhindert etwaige Wucherpreise für die Gäste in Notlage.

Aber auch von auswärts kommt Hilfe. 50 Ärzte und Schwestern aus der südthailändischen Provinz Songkhla sind nach Phuket gekommen, um bei den bei den Tests und bei den Covid-19-Patienten zu helfen. Dazu wurde auf dem Gelände der Universität Prince of Songkla in Kathu ein Feldlazarett eingerichtet, um Mediziner und medizinisches Personal zu entlasten. Das Zelt ist für 150 Patienten ausgelegt.

Und noch etwas hat Corona erreicht: meine Boule-Kugeln haben bereits eine dicke Rostschicht, weil sie nicht mehr gespielt werden. Aber das ist wirklich das kleinste Übel von allen.

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