Wir saßen gerade beim Mittagessen, als draußen Leben entstand. Man hörte Musik, eine männliche Stimme am Magaphon redete ununterbrochen. Dann knatterten Mopeds mit Beiwagen und Pick Up heran und stoppten bei uns. Der Mann am Megaphon redete weiter, aber Jaev hatte schon verstanden und stürmte nach draußen. Ich rannte nach oben zum Photoapparat und auf den Balkon.

Unten war einiges los, Jaev erhielt eine große Plastiktüte und eine Steige mit 24 Eiern. Während eine der Helferinnen eine Liste ausfüllte, holte Jaev ihren Ausweis, machte eine Unterschrift und die Karawane zog weiter.

Ich schaute in die Tüte und legte mal alles photogen auf den Tisch. In der Tüte war auch ein Brief. Oben lings unter einem symbolischen Hausdach steht:
#Bleib zu Hause – Stopp die Infektion – Für das Leben
Oben mitte das Logo von Stadtteil Chalong, Provinz Phuket
Darunter steht sinngemäß:
Für den Lebensunterhalt im April.
Für alle die hier in der Gemeinde gemeldet sind und von der Epidemie Covid-19 betroffen sind.
Dann die Aufzählung des Inhalts:
Weißer Reis 5 kg – Fischsoße 1 Flasche – Speiseöl 1 Liter – Trockenfisch Ching Chang 1 Tüte –  Fischkonserven 4 Dosen – Hühnereier 1 Steige (30 Stück) – Instant-Nudelsuppa Mama 4 Pckungen – Weißer Zucker 1 kg
Damit könnte sich ein thailändisches Paar eine Woche durchschlagen – kein Luxus, aber zum sattwerden reicht’s.

Nach gut 20 Minuten kamen sie wieder den Hügel heruntergefahren, unsere Siedlung war versorgt, alle waren zufrieden.

Der Eierwagen und die fleißigen Helfer, halb mit, halb ohne Maske.
Auch die helfer müssen was haben, die beiden vorne haben das Trinkwasser dabei.

Die jungen Frauen mit den Listen.

Den Abschluss bildeten einer der Traumschiff-Kapitäne, so nenne ich unseren Wachdienst in der schmucken weißen Uniform, vorschriftsmäßig mit Mundschutz und und sein Chef vorschriftswidrig ohne, marschierten sie bergab.

An dem Tag ist mir ein Aufkleber am Haus aufgefallen. Er wurde bei der letzten Aktion angebracht, als jedes Haus besucht wurde und man bei uns Fieber gemessen hat.