1 Woche Quarantäne für mich

Für Sonntag, 9. Januar war Norberts und Giadas Rückflug in die Schweiz geplant. Ich verabschiedete mich um 12 Uhr von ihnen im We Cafe, unweit vom Hotel und von mir zu Hause, wo sie gerade Ihr Frühstücksmittagessen einnahmen. Wir tranken zusammen ein Abschiedsbier, gingen zum Hotel und verabschiedeten uns. Gegen 16 Uhr erhielt ich von Norbert einen Anruf. Die beiden müssen vor dem Abflug wieder einen PCR-Test machen (der dritte in 10 Tagen) und Giada wurde positiv getestet. Das heißt: kein Rückflug, zurück ins Hotel, Giada in Quarantäne in einem eigenen Bungalow. In den nächsten Tagen traten typische Symptome ein wie Halsweh und Geschmacksverlust.
Da ich mit den beiden am Sonntag zusammen war, im Restaurant zwangsläufig auch ohne Maske, begab ich mich ebenfalls zu Hause auch in Quarantäne. Für Jaev war sofort klar, dass ich mich angesteckt hatte. Sie trug ab sofort zu Hause Maske, hielt mindestens 3 Meter Abstand von mir, getrenntes Essen usw. Deshalb wollte ich mich so schnell wie möglich testen lassen. Norbert schickte mir einen interessanten Link vom RKI. Da war auch beschrieben, dass ein Test erst nach 5 bis 7 Tagen ein Ergebnis bringen kann. Er hatte auch ausgerechnet, dass die Ansteckung von Giada höchstwarscheinlich an Sylvester war. Aber Jaev ließ sich auf keine Diskussionen ein. Sie als Thailänderin weiß es eben besser.
In der Uni in Katu war eine Test-Station aufgebaut. Am Montag fuhren wir hin, aber was Jaev nicht gesehen hat: sie ist nur vormittags geöffnet. Am Dienstag fuhren wir wieder hin und nach kurzem Geplänkel wieder nach Hause, weil erst nach 5 bis 7 Tagen … siehe oben. Neuer Termin: Freitag.
In der Zwischenzeit hat sie viel telefoniert und es gibt immer eine Freundin, die alles (besser) weiß. Eine von diesen Freundinnen ist Krankenschwester am Vachira Hospital. Das ist das „Städtische Hospital”, vor allem für die Einheimischen. Ich hatte zwei Alternativen, eine von Norbert unweit von uns und eine aus dem Internet, ein Hospital, das ich gut kannte. Aber ich bin Ausländer und ich weiß nichts von Phuket. Um 10 Uhr waren wir im Vachira. Nach kurzer Rückfrage gingen wir rund 200 m weiter, wo ein großes Zelt als Testzentrum aufgebaut war. Und es wimmelte von Menschen. Wir fanden doch noch zwei Stühle und ich begann zu beobachten. Es waren Container aufgestellt, nummeriert von 1 bis 9. An der Nummer 1 kamen immer Leute an, dahmen sich aus einem kleinen Körbchen einen Zettel und setzten sich. Am Container mit den beiden Schaltern war eine Leuchtanzeige, auf der immer Nummern aufgerufen wurden. Ich bat Jaev mal dort nachzufragen. In dem Körbchen waren Nummernkarten, nach denen man aufgerufen wurde. Ich bekam 326, die aktuelle Anzeige an der Anmeldung war bei 166 und 167. Ich beobachte rund 20 Minute und konnte mir dann ausrechen: vor mir kamen noch 199 Menschen, im Schnitt ging die Anmeldung 3 Minuten. Ich wäre in 8 bis 10 Stunden dran gewesen.
Ich konnte Jaev überzeugen, dass wir hier nicht bleiben und in das von mir präferierte Hospital gehen.

Aber ich bin ja Ausländer und deshalb fuhr sie ins Mission Hospital. Von dem hatte ich schon viel gehört und fast immer Positives. Der Parkplatz war gut 800 m vom Eingang entfernt, aber oh Wunder, nach 150 m stand da ein kleiner offener Bus und der Fahrer lud uns ein, brachte uns direkt zum Eingang. Schon mal Positiv.


Im Eingangsbereich gab es, wie hier üblich, die Information, die alle weiteren Schritte organisiert. Da ich mit englisch nicht weiterkam, übernahm Jaev das Gespräch. Es war in der inzwischen 12:15, man hatte Mittagspause und um 13 Uhr soll es weiter gehen. Wir aßen in dieser zeit im Restaurant des Hospitals. Um 13 Uhr nahm ich unter Palmen und Blüten Platz auf der Wartefläche.

Um 13:40 war noch nichts geschehen, neben mir nahmen nur weitere 5 Personen Platz. Ich bat Jaev, mal zu fragen, wie es weiter geht. Chai ron, war ihre Antwort. Chai ron heißt wörtlich übersetz heißes herz, auf deutsch: ungeduldig. Irgendwann kam eine Krankenschwester mit A4 Ausdrucken. Meine Name war korrekt und sie fragte nochmals, welchen der 3 Möglichen Test ich möchte. Ich beharrte auf dem für 600 Baht (etwa 17 Euro). Wieder gefühlt eine halbe Stunde später kam wieder eine, die das Geld für die Dienstleistung kassierte. In Thailand läuft alles auf Vorkasse! Dabei sah ich, dass ich mit 250 Baht nur den kleinsten Test bezahlen sollte. Jaev erklärte mir auf meine Frage, es sei nicht genug Medizin da. OK, besser Schnelltest als gar nichts. Dann kam wieder eine Krankenschwester und verteilet an alle um mich herum Tests und die gingen zur Teststation. Ich fragte wieder Jaev. Antwort: Chai ron!


Ich wartete weiter, der Garten war ja sehr schön. Übrigens, beim Bezahlen der Tests konnte ich feststellen, dass die Thais 130 Baht berechnet bekamen. Bei mir waren es aber 250. Nach gefühlt einer halben Stunde – ich weiß, ich wiederhole mich – kam die Bezahltante wieder zu Jaev, ich wurde hinzugerufen, und jetzt konnte ich mich nachträglich für den 600-Baht-Test entscheiden. Das Christkind hat wahrscheinlich neue Medizin gebracht?! Man hatte wohl entdeckt, dass dem Ausländer etwas mehr Geld abgenommen werden konnte.


Gefühlt … bekam ich von einer Krankenschwester meinen Test ausgehändigt und durfte endlich, es war genau 14:22, zur Teststation. Un 14:28 war der Test vorbei, nach einer Stunde soll ich das Ergebnis erhalten. Diese Stunde nutzte ich, mir endlich mal einen Kaffee zu besorgen im 7 Eleven. Jaev bekam einen Mandel-Schoko-Drink und ein Wasser.

Wir saßen direkt vor der Notaaufnahme, aber eine Stunde lang passierte nichts. Auch diese Stunde ging vorbei. Von der Infostation wurde ich in einen anderen Raum geschickt, ich gab meinen Laufzettel ab und nach 5 Minuten hatte ich die Bestätigung, dass ich negativ bin. Das negativ bezieht sich hier aber nur auf Corvid 19.


Norbert und Giada hatte in dieser Woche noch zwei Test. bei Ihr bestätigte sich Corvid, bei ihm immer negativ. Ihr geht es aber wieder gut, sie kann sogar wieder schmecken. Für Morgen ist der nächste Rückflug gebucht. Schau’n mer mal, hat der Franz immer gesagt. Heute Abend wird auf jeden Fall nach einer Woche pause erstmals wieder Boule gespielt in Saphan Hin!

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